Die Todesstrafe werde unverhältnismäßig oft gegen arme Migranten und Saudis verhängt, erklärte die Amnesty-Nahostexpertin Regina Spöttl. Angeklagte aus afrikanischen und asiatischen Entwicklungsländern hätten oft weder einen Anwalt noch seien sie in der Lage, den auf Arabisch geführten Verhandlungen zu folgen.
Saudi-Arabien gehöre außerdem zu den wenigen Staaten, in denen Minderjährige hingerichtet werden, hieß es weiter. Auch der Anteil der Frauen sei ungewöhnlich hoch.
Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien deutlich gestiegen
Ohne Anwalt
Die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien hat nach Angaben von Amnesty International stark zugenommen. In einem am Montag in Berlin veröffentlichten Bericht spricht die Menschenrechtsorganisation von mindestens 158 Exekutionen in dem arabischen Land im Jahr 2007. Ein Jahr zuvor waren es noch 39 Hinrichtungen. In diesem Jahr seien allein bis August 71 Menschen hingerichtet worden, teilte Amnesty mit. Eine weitere Welle von Exekutionen werde in den nächsten Monaten befürchtet.
Share on