Motorradfahrer feiern Gottesdienst in Köln

Born to believe

Rund 7.000 Motorradfans haben am Samstag im Kölner Dom einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Die Biker kamen in Lederkluft und mit Helmen über dem Arm in die Kathedrale, um zu beten und mit Kerzen an verunglückte Freunde zu erinnern.

 (DR)

2.000 der Fahrer hatten ihre Krafträder auf dem Roncalliplatz neben dem Dom geparkt. Die im Sonnenschein blinkenden Fahrzeuge nahmen das gesamte Gelände ein. Domdechant Johannes Bastgen segnete Mensch und Maschine zum Abschluss mit Weihwasser.

Der Gottesdienst fand im Rahmen der weltgrößten Motorradausstellung "Intermot" statt, die noch bis Sonntag auf dem Kölner Messegelände läuft. Im Anschluss fuhren die Motorradbegeisterten, die aus ganz Deutschland angereist waren, im Korso über drei Rheinbrücken zum Messegelände. An den Straßenrändern standen viele Schaulustige.  Veranstalter des Gottesdienstes war der Verein "Mogo Hamburg", der auf der "Intermot" in Halle 4 mit einem eigenen Stand vertreten ist.  Zur Premiere im Jahr 2006 waren 6.000 Biker in den Dom gekommen.

Domdechant Bastgen erinnerte in seiner Ansprache im überfüllten Dom an den Gospelsong "He's Got the Whole World in His Hands". Das Gottvertrauen, das aus dem Lied spreche, solle die Biker auf ihren Fahrten begleiten, "gepaart mit der Verantwortung für das eigene Leben und das der anderen", sagte der Geistliche. Er sprach auch über den Kölner Dom, den die Fahrer bei ihrer Anfahrt schon von weitem gesehen hätten. Die hohen Türme der berühmten Kathedrale verwiesen "über unsere Stadt, über die Straßen und die Menschen hinaus" auf Gott und die Liebe.

Der als "Richtungsgeber für die Ansage Gottes"
Auch der evangelische "Mogo"-Pastor Erich Faehling sagte in seiner Predigt, die Türme der dritthöchsten Kirche der Welt seien "von alters her Richtungsgeber für die Ansage Gottes". Sie könnten "Vergewisserung und Orientierung" geben. Faehling rief die Biker auf, Gottes Wegweisern zu folgen. Sie zeigten den "Kurs des Lebens".

Viele Menschen seien heute überzeugt, dass sie alles aus eigener Kraft schaffen könnten. Die Liebe Gottes jedoch könne niemand "erwirtschaften, sie kommt nur geschenkt", so der Pastor.