Französischer Medizin-Nobelpreisträger half Papst Johannes Paul II.

Vom Papst gewürdigt

Der französische Medizin-Nobelpreisträger Luc Montagnier soll den schwer kranken Papst Johannes Paul II. mit einer Papaya-Diät zu neuen Kräften gebracht haben. Diese Auffassung äußerte der in Padua lehrende Medizin-Professor Cesare Montecucco in der italienischen Tageszeitung "Il Tempo". Der Katholik Montagnier habe Johannes Paul II. als Diätologe beraten. "Ihm kommt auch das Verdienst für das zu, was man als 'zweiter Frühling des Papstes' bezeichnet", sagte Montecucco der Zeitung.

 (DR)

Der damals 82-jährige Johannes Paul II. hatte Montagnier und seinen Forscherkollegen Robert Gallo im Juni 2002 in Privataudienz empfangen. Er würdigte damit schon damals die Leistungen der beiden Wissenschaftler bei der Isolierung des Aids-Virus. Montagnier sagte anschließend, er habe dem an Parkinson erkrankten Papst bei dem Treffen ein Naturheilmittel auf Papaya-Basis geschenkt.

Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls dementierte später, dass Johannes Paul II. das Mittel verwendet habe. Der wahre Sachverhalt blieb bis heute ungeklärt.

Montagnier hatte bei einem Kongress im Vatikan 1993 mit der Forderung für Aufsehen gesorgt, die katholische Kirche solle gegenüber dem Gebrauch von Kondomen «toleranter und pragmatischer» sein. Wenn Aids eine teuflische Krankheit sei, könne «kein Mittel zur Bekämpfung teuflisch sein», sagte der Mediziner.