Der emeritierte Essener Weihbischof Franz Grave sorgt sich um die Auswirkungen der Bankenkrise auf die Entwicklungsländer und appelliert an die christliche Verantwortung der Reichen

Finanzkrise: Auf Entwicklungsländer kommen noch weit schwierigere Zeiten zu

 (DR)

Angesichts der massiven staatlichen Interventionen in die Finanzmärkte zeigte Weihbischof Franz Grave im domradio-Interview wenig Verständnis für die immensen finanziellen Investitionen und Aufwendungen der reichen Länder. Die Sanierungskonzepte gingen zu Lasten der Armen, insbesondere zu Lasten der Völker in Lateinamerika.
„Ich habe Sorge, dass auf die Entwicklungsländer noch weitere schwierige Zeiten zukommen und dass positive Ansätze, die es ja allenthalben gibt, wieder nivelliert werden und dass damit natürlich auch Hoffnung genommen wird.", so der ehemalige Vorsitzende der Bischöflichen Aktion Adveniat, dem Hilfswerk der katholischen Kirche für Lateinamerika.
Die Auswirkungen der Finanzkrise für die armen Länder seien in den Medien fast nicht präsent. Die besondere Herausforderung für Christen sei, dass man trotz der Einbußen und Einschränkungen hierzulande die Verpflichtungen gegenüber den viel ärmeren Völkern nicht ausblenden und vergessen dürfe, so Grave. Unser Weniger brächte uns ja immer noch nicht in Existenznot, unser Weniger sollte ermutigen die Not der Armen nicht auszublenden.