Noch keine Entscheidung über Medienengagement

Internet oder TV?

In der katholischen Deutschen Bischofskonferenz gibt es noch keine Entscheidung über das künftige Medienengagement der katholischen Kirche. Die Bischöfe beauftragten die Publizistische Kommission, die Ergebnisse eines Studientages zur Mediennutzung auszuwerten und Vorschläge für die medienstrategischen Planungen zu machen, wie aus dem Kommunique des viertägigen Treffens hervorgeht, das am Freitag in Fulda veröffentlicht wurde.

 (DR)

Seit längerem wird in der katholischen Kirche über einen eigenen Fernsehkanal diskutiert. Für einen solchen Kirchenkanal tritt der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst ein, der auch Vorsitzender der Publizistischen Kommission ist. Bei der Herbstvollversammlung verwies Fürst den Angaben zufolge auf die Stärken des bestehenden Engagements. Als Schwächen nannte er die Zersplitterung und Defizite bei der Ansprache von Zielgruppen aus zukunftsrelevanten Milieus. Der «Medienbischof» nannte drei Perspektiven: Stärkung des elektronischen Angebots durch eine gemeinsame Anstrengung, Optimierung crossmedialer Strategien durch bessere Vernetzung sowie Stärkung von Angeboten für Multiplikatoren wie die Journalistenausbildung.

Bei dem Studientag präsentierte Renate Köcher vom Institut für Demoskopie (Allensbach) Ergebnisse zu Mediennutzung. Sie warnte davor, angesichts der steigenden Zahl der Internetnutzer traditionelle Medien wie Zeitung, Hörfunk und TV abzuschreiben.
Vielmehr müssten die Stärken der verschiedenen Medien beachtet werden. Thomas Bellut, ZDF-Programmdirektor, und Peter Limbourg, Chefredakteur von N24 und Sat.1Nachrichten, plädierten dafür, dass die Kirche ihre Engagement im elektronischen Bereich stärken soll.
Beide sehen großen Chancen im Ausbau des Internetangebots. Dies eröffne die Möglichkeit, später auch eine Verbreitung über Kabel oder Satellit zu prüfen. (12491/26.9.2008)