Bischöfe sehen ausreichendes Angebot in Deutschland

Umgang mit alter Messe

Die katholischen Bischöfe sehen in Deutschland ein ausreichendes Angebot an Messfeiern im außerordentlichen Ritus und empfinden bei diesem Thema Rückendeckung aus Rom. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, verwies am Freitag in Fulda auf eine Umfrage in allen deutschen Diözesen. Demnach verdreifachte sich im Vergleich zu 2006 die Zahl der Orte, an denen solche Messfeiern stattfinden. Die Zahl der Priester, die als Zelebranten zur Verfügung stehen, habe sich nahezu verdoppelt.

 (DR)

Zollitsch wies Medienberichte als unverständlich zurück, wonach der Vatikan über die Haltung der deutschen Bischöfe in dieser Frage enttäuscht sei. Er berichtete von einer eigenen Unterredung mit Camille Perl, dem Vizepräsidenten der Päpstlichen Kommission «Ecclesia Dei», die für Kontakte zu Traditionalisten und Belange des tridentinischen Ritus zuständig ist. Perl bewerte die Leitlinien, mit denen die deutschen Oberhirten den Erlass von Papst Benedikt XVI. zur breiteren Zulassung der alten lateinischen Messe vom Juli
2007 umsetzen, als angemessen. In Rom habe es «keine Kritik am Verhalten von irgendeinem der deutschen Bischöfe» gegeben, so Zollitsch.

Insgesamt existiere an Sonn- und Werktagen ein Angebot auf breiter Ebene, das den Bedürfnissen gerecht werde. Der Freiburger Erzbischof führte die Entwicklung in der eigenen Diözese an. Dort gebe es in rund einem halben Dutzend Städten Messfeiern im alten Ritus.
Eindeutig gelte: «Wo Bedarf da ist, antworten wir positiv. Aber es ist auch nicht so, dass der Bedarf so riesig ist und man noch viel mehr bräuchte», betonte Zollitsch. Es könne nicht darum gehen, «künstlichen Bedarf» zu schaffen. In dieser Frage seien die Bischöfe einer Meinung.

Der Konferenz-Vorsitzende kündigte an, über die Ergebnisse der bundesweiten Umfrage zunächst in Rom zu berichten. Danach sollten die Details auch in Deutschland veröffentlicht werden.

Laut Umfrage werden bundesweit in 98 Orten Messfeiern in der außerordentlichen Form angeboten; 2006 seien es 31 gewesen. Als Zelebranten stünden heute 145 Priester zur Verfügung (2006: 78).
Dabei habe der Anteil der Priester, die zu einem Bistum und nicht zu einer Ordensgemeinschaft gehören, von 46 auf 101 deutlich zugenommen.