Das Forschungsbergwerk Asse entstand 1965 in einem stillgelegten Salzstock. Nachdem dort die Salzförderung 1964 aus wirtschaftlichen Gründen endete, kaufte die damalige Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF) das Bergwerk. Bereits zwei Jahre später begann die Einlagerung schwachradioaktiver Abfälle in den Salzstock.
Bis 1978 wurden insgesamt mehr als 125 000 Behälter mit schwachradioaktiven Abfällen in Stollen gekippt. Dabei handelte es sich um Laborabfälle, kontaminierte Geräte, Kleidung, Asche aus Verbrennungsprozessen und Luftfilter aus Atomanlagen. Die ersten Fässer wurden hierbei senkrecht übereinander gestapelt.
Später änderte die GSF das Einlagerungsverfahren, um die Kammern besser ausnutzen zu können. Fortan wurden die Fässer mit Hilfe eines Gabelstaplers liegend in bis zu zehn Lagen übereinandergestapelt. Weil diese beiden Techniken relativ viel Zeit beanspruchten, wurden die Fässer ab 1974 per Schaufellader in die Kammern gekippt.
Ab 1972 wurden zudem 1293 200-Liter-Fässer mit mittelradioaktiven Abfällen in der Asse eingelagert. Sie stammen überwiegend aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe. Hochradioaktive Abfälle wie beispielsweise verbrauchte Kernbrennstäbe oder verglaster Atommüll, wie er derzeit im zentralen Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben lagert, kamen nicht in das Forschungsbergwerk. Im Bergwerk Asse lagern jedoch mehrere Kilogramm extrem giftiges Plutonium.
Seit Ende 1978 werden keine Abfälle mehr in der Asse eingelagert. Die Betreiber haben inzwischen einen Großteil der Kammern mit Kalisalz verfüllt. Die verbliebenen Hohlräume sollen mit einer Magnesium-Chlorid-Lösung geflutet werden, um ein Einstürzen der Grubenbauten zu verhindern. Kritiker des Konzeptes fordern, dass auch Varianten wie zum Beispiel die Rückholung der Abfälle geprüft werden. Die Anlage über Tage soll bis auf den denkmalgeschützten Förderturm zurückgebaut werden.
Heutiger Betreiber der Asse ist die GSF-Nachfolgegesellschaft, das Helmholtz Zentrum München
Was lagert im Atommülllager Asse
Hintergrund
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