Schon seit Jahren war der Literaturnobelpreisträger schwer erkrankt und in letzter Zeit selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Solschenizyns Hauptwerk war "Der Archipel Gulag", in dem er mit Tausenden von Beispielen den stalinistischen Terror in der Sowjetunion darstellte.
Solschenizyn wurde am 11.12.1918 in Kislowodsk im Nordkaukakaus geboren und war nach seinem Studium als Physiklehrer tätig. Von 1941 bis 1945 war er Artillerieoffizier in der Roten Armee.
In einem Feldpostbrief äußerte er sich kritisch über Staatschef Stalin, wonach er angeklagt und verurteilt wurde. 1953 wurde er aus der Haft entlassen und verbannt. Zu dieser Zeit erkrankte er an Krebs, von dem er allerdings geheilt werden konnte. 1962 erschien seine erste Erzählung "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch".
1974 Ausbürgerung aus der Sowjetunion
Von da an arbeitete er ausschließlich als Autor. Acht Jahre später erhielt er den Literaturnobelpreis, durfte an der Feier allerdings nicht teilnehmen, da er zuvor aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen worden war. 1974 erfolgte die Ausbürgerung aus der Sowjetunion, anschließend Exil in Deutschland, der Schweiz und den USA. Erst 1994 kehrte er nach Russland zurück und erhielt dort 2007 den Russischen Staatspreis.
Bei der Verleihung des Staatspreises, der höchsten Auszeichnung Russlands, im Juni 2007 war der frühere Regimekritiker schwer vom Alter gezeichnet. Seine Dankesrede ließ er im Kreml über eine Videobotschaft einspielen. Zu Sowjetzeiten hatte der Schriftsteller eine Ehrung durch das System stets abgelehnt - auch den Staatspreis.
Der Literaturnobelpreisträger starb in Moskau
Trauer um Alexander Solschenizyn
Alexander Solschenizyn ist tot. Der russische Schriftsteller starb am Sonntag im Alter von 89 Jahren in Moskau. Der Nobelpreisträger trug entscheidend mit seinem literarischen Werk zur Aufklärung über die unmenschlichen Zustände in sowjetischen Straflagern bei.
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