Schon lange fordern amerikanische Ölmultis, die Öl- und Gasförderung vor Alaska aufnehmen zu können. Das Umweltrisiko ist allerdings hoch. In dieser sensiblen Umgebung reagiert die Natur empfindlich auf alle Veränderungen. Noch immer seien in Alaska die Folgen des Tankerunglücks der Exxon Valdez von 1989 zu sehen, warnt Jörg Feddern. Die Natur habe sich bis heute nicht von diesem "Desaster" erholt.
Den einzigen Ausweg aus dem Energieproblem sieht der Experte in einem sparsameren Umgang mit Öl. Doch der US-Präsident steht unter Druck. Einer Umfrage zufolge sind die US-Amerikaner unzufrieden mit der Arbeit von George W. Bush. Ein Grund sei der hohe Ölpreis. "Die Amerikaner müssen sehr viel Geld ausgeben, um ihren Lebensstil so weiter fortsetzen zu können, wie sie es gewohnt sind", erläutert Jörg Feddern. Das schlägt sich in den Umfragen nieder. Das probateste Mittel das Bush deshalb im Moment sehe sei, die letzten Ölreserven aufzumachen anstatt nachzuschauen wo man sparen könne, kritisiert der Energieexperte.
Dabei könnten effiziente Technologien auch der US-Wirtschaft mittelfristig nützen, schätzt Feddern. Doch es gibt Hoffnung für Alaska. Die möglichen Nachfolger im Amt des US-Präsidenten hätten klar zum Ausdruck gebracht, dass sie das Naturschutzgebiet in Alaska nicht für die Öl- und Gasindustrie öffnen würden.
George W. Bush will das Förderverbot vor Alaska aufheben
Billiges Öl um jeden Preis?
Der Ölpreis kennt zurzeit nur einen Weg - steil nach oben. Die Suche nach Lösungen gestaltet sich schwierig. Ein heikler Vorschlag kommt jetzt von US-Präsident George W. Bush. Er will das Förderverbot vor der amerikanischen Küste aufheben und in Alaska nach Öl bohren lassen. 180 Millionen Barrel Öl könnten in diesem sensiblen Ökosystem verborgen liegen, das entspricht dem Ölverbrauch der Amerikaner für zweieinhalb Jahre. Die "Rechnung geht nicht auf", kritisiert Jörg Feddern, Energieexperte bei Greenpeace, im domradio Interview den Vorschlag.
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