Metallarbeitgeber kritisieren Warnstreiks der IG Metall

"Absurdes Theater"?

Die IG Metall hat zu Warnstreiks für eine neu Regelung der Altersteizeit aufgerufen. Eineinhalb Jahre vor Ende eines Tarifvertrages. Als "absurdes Theater" werten Nordrhein-Westfalens Metallarbeitgeber die Aktionen der IG Metall. Der Präsident und Verhandlungsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen, Horst-Werner Maier-Hunke, sagte am Montag in Düsseldorf, die Arbeitgeber hätten bereits im Frühjahr ihre grundsätzliche Bereitschaft zu Nachfolgeregelungen der erst Ende 2009 auslaufenden Altersteilzeit erklärt. Die Streikaufrufe der Gewerkschaft seien allenfalls unter propagandistischen Aspekten nachzuvollziehen.

 (DR)

«Eineinhalb Jahre vor Ende eines Tarifvertrages bei laufenden Verhandlungen zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen, das ist geradezu grotesk», sagte Maier-Hunke. Die IG Metall nehme Störungen des Betriebsfriedens, wirtschaftliche Schäden in den Unternehmen und damit auch mögliche Gefährdung von Arbeitsplätzen in Kauf, ohne dass die Verhandlungen gescheitert seien.

IG Metall erhöht den Druck
Die IG Metall in NRW hatte am Montag eine erste größere Warnstreikaktion gestartet, um so den Druck für eine Altersteilzeitregelung zu erhöhen. Die Beschäftigten schließen sich damit den Warnstreikenden in Baden-Württemberg an. Dort wurde in bisher vier Verhandlungen stellvertretend für alle Tarifgebiete eine Verhandlungslösung gesucht.

Kurz vor der fünften Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch in Sindelfingen sollen vor allem Konzerne der Automobilbranche den Unmut der Metaller zu spüren bekommen.

Die IG Metall will erreichen, dass der tariflich gesicherte Anspruch auf Altersteilzeit erhalten bleibt. Mindestens fünf Prozent der Belegschaft sollen auch künftig vorzeitig zu gesicherten Bedingungen aus dem Betrieb ausscheiden können.