Osnabrück soll Ort für christlich-islamischen Dialog werden

Nach dem Katholikentag ...

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) will Osnabrück zu einem bundesweiten Zentrum für den christlich-islamischen Dialog ausbauen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" schlug er vor, Kongresse und wissenschaftliche Veranstaltungen in Osnabrück zu diesem Thema anzubieten.

 (DR)

Diese Ideen hätten er und der frühere Osnabrücker Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip (SPD) entwickelt. Fip habe vor Jahren die Deutsche Stiftung Friedensforschung mit Sitz in Osnabrück gewonnen und die CDU-geführte Landesregierung habe die Integrations- und Migrationsarbeit besonders in Osnabrück gefördert.

Wulff sagte, als Stadt des Westfälischen Friedens sei Osnabrück als Zentrum für den Dialog der Religionen besonders geeignet. In der Friedensstadt sei 1648 die Konfrontation von Protestanten und Katholiken nach 30 Jahren Krieg wegweisend beendet worden. In Osnabrück habe das friedliche Miteinander der christlichen Konfessionen ebenso begonnen wie ein neues Verhältnis zwischen Staat und Kirche.

Seit Jahrzehnten werde in der Region ein «ausgezeichnetes ökumenisches Miteinander« gepflegt. Auch der interreligiöse Dialog sei unter Einbezug der Juden und Muslime vorbildlich. »Der Frieden zwischen den Religionen und das geordnete Verhältnis von Staat und Religion ist eine der Schlüsselfragen des 21. Jahrhunderts», sagte der CDU-Politiker. Er verlangte, deutsch sprechende Imame wissenschaftlich in Deutschland auszubilden.

Der Ministerpräsident sprach sich dafür aus, dass das Land Niedersachsen in einigen Jahren einen Staatsvertrag mit den Muslimen abschließt - ähnlich den Staatskirchenverträgen mit der evangelischen Kirche von 1955 und der katholischen Kirche von 1965.