Das Augusta-Museum in Georgia plant aus Anlass des Geburtstags am 3. Mai ein Festival, und etliche Fans werden zum Grabstein oder zum legendären Apollo-Theater in New York pilgern, wo seine Karriere begann.
James Joe Brown Jr. kam 1933 in Barnwell im US-Bundesstaat South Carolina zur Welt. Er wuchs auf in ärmlichen Verhältnissen, stahl und betrog, bis er schließlich im Gefängnis landete. Die Musik half ihm, zu überleben: "Gospel ist der Inbegriff der Zufriedenheit", erinnerte er sich später. Seine erste Band hieß "Flames", und mit "Please, Please, Please" gelang 1957 der erste Millionenhit.
Fortan stieg der Stern des afro-amerikanischen Musikers unaufhaltsam.
Mitte der 60er Jahre holte sich James Brown den jugendlichen Bassisten William "Bootsy" Collins. Dieser prägte den neuen Sound der
Band: Die Musik wurde dumpfer und rhythmischer, ein eigener Beat
entstand: "The One" brachte die Massen zum Tanzen und prägte Generationen von Musikern.
"Say It Loud, I'm Black and I'm Proud"
Glitzeranzüge und Gogo-Girls machten James Brown zum perfekten Showmaster, ohne dass er seine Wurzeln vergaß: Mit dem Hit "Say It Loud, I'm Black and I'm Proud" (Sag es laut, ich bin schwarz und stolz darauf) wurde er zu einem kulturellen Idol der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Nach der Ermordung des Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King 1968 halfen Live-Übertragungen der Konzerte im Fernsehen, in einigen amerikanischen Städten Krawalle zu verhindern.
In den 70er Jahren wandelte sich der Musikstil von James Brown. Aus Soul wurde Funk. Nun zwängte sich Brown in enge Schlaghosen und brachte mit seiner "Sex Machine" die Mädchen zum Kreischen oder zog ein purpurnes Gewand an, um im Kult-Film "The Blues Brothers" einen ausgeflippten Prediger zu spielen. Nebenbei gründete er ein Tonstudio, einen Verlag und eine eigene Biermarke.
Michael Jackson: Er hat mich alles gelehrt
Für Musiker jeder Couleur war Brown Inspiration und Anfeindung zugleich. "Er hat mich alles gelehrt" erklärte Michael Jackson einmal, und tatsächlich war dessen "Moonwalk"-Tanz nur eine traurige Imitation des "Night Train Dance" von James Brown.
Immer wieder geriet Brown in Konflikt mit dem Gesetz, unter anderem wegen Drogenhandels. Wegen Misshandlung seiner Ehefrau kam er vor Gericht. 1986 gelang ihm mit "Living In America" ein Comeback. Längst wurde er in Zeitungen und Fernsehshows hofiert als "Godfather of Soul" (Pate des Soul) oder "Dr. Feelgood". 1992 bekam Brown den Grammy für sein Lebenswerk, auf dem Walk of Fame in Hollywood erhielt er einen eigenen Stern.
James Brown starb an Weihnachten 2006 in Atlanta an Herzversagen.
Nach seinem Tod pilgerten die Fans zum New Yorker Apollo-Theater.
Dort lag der Musiker aufgebahrt in einem blauen Seidenanzug und silbernen Schuhen, hinter ihm ein Blumenarrangement mit dem Begriff "Godfather". Hunderttausende nahmen von ihm Abschied. James Brown hinterließ sechs Kinder aus vier Ehen - und seine Musik.
James Brown wäre heute 75 geworden
"Ich sollte gar nicht leben"
"Ich sollte gar nicht James sein. Ich sollte auch gar nicht Brown sein. Ich sollte überhaupt nicht leben". Mit diesen Worten beginnt die Autobiografie von James Brown. Heute gilt der US-amerikanische Musiker, der vor 75 Jahren zur Welt kam, als "König des Souls". Selbst zwei Jahre nach seinem Tod ist die Begeisterung Ungebrochen.
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