Die Vorwahl in Pennsylvania entscheidet über das politische Schicksal von Hillary Clinton

Die Entscheidung

Es könnte ihre letzte Chance sein. Hillary Clinton liegt bei der Kandidatenkür der Demokraten in den USA deutlich hinter ihrem Rivalen Barack Obama. Die Vorwahlen im Bundesstaat Pennsylvania werden entscheiden, ob Clinton noch gewinnen kann. Nur mit einem deutlichen Sieg kann sie eventuell die Superdelegierten auf dem Parteitag überzeugen, erläutert Dr. Josef Braml im domradio. Er ist USA-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

 (DR)

Rein rechnerisch hat Hillary keine Chancen mehr, über die normalen demokratischen Wahldelegierten zu gewinnen. Mit 180 Stimmen liegt Barack Obama dort uneinholbar vorn. Schneidet Clinton in Pennsylvania nicht gut ab, kann sie ihre Kandidatur kaum aufrecht erhalten, schätzen Beobachter. Hillary setzt daher auf einen Sieg und die Entscheidung der Parteifunktionäre, der Superdelegierten, auf dem Nominierungsparteitag Ende August in Denver.

US-Experte Dr. Josef Braml bezweifelt allerdings, dass es sich die Funktionäre der Partei erlauben können, Clinton im Hinterzimmer zur Präsidentschaftskandidatin zu küren, und sich gegen das Votum der Parteimitglieder zu stellen und die schwarzen und jungen Wähler, die Obama mobilisiert habe, verprellt. Clinton würde in einem solchen Fall auch der Gegenseite helfen, ihre Wählerschaft zu mobilisieren, schätzt der USA-Experte.

Pennsylvania - hart umkämpft
Noch liegt Clinton in Umfragen in Pennsylvania vorne. Der Bundesstaat  wird von der weißen Mittelschicht geprägt, die Hautfarbe der Kandidaten soll hier eine größere Rolle spielen, als in anderen Staaten. Um zu gewinnen konzentriere sich Clinton auf ihre Kernwählerschaft, erläutert Braml. Das seien gläubige Weiße, mit eher geringer Bildung und wenig Einkommen. Obama habe gerade diese Menschen brüskiert, berichtet Braml.

Viele denen es schlechter geht seien bitter geworden und hätten ihre Zuflucht im Glauben und in den Waffen gesucht, so der Foupax von Obama. Hillary Clinton nutze diesen Fehler weidlich aus und stelle Obama als elitär und überheblich dar.