Benedikt XVI.: Klare Lehrsätze auch in der Ökumene nötig

Warnung vor Relativierung der Religion

Papst Benedikt XVI. hat ökumenische Gesprächspartner zu einem entschiedenen Festhalten an Glaubenslehren aufgerufen. Nur so könne das Christentum seine aktuellen Aufgaben bestehen, sagte der Papst am Freitagabend (Ortszeit) bei einem Treffen mit 250 Vertretern christlicher Gemeinschaften in New York. Christen stünden in der Verantwortung, ein klares Zeugnis für den Grund ihrer Hoffnung zu geben.

 (DR)

Das katholische Kirchenoberhaupt widersprach der Annahme, das Lehramt vertiefe eher die Wunden der Kirchentrennung, als sie zu heilen. Ein klares christliches Bekenntnis setze eine normative Lehre voraus, hielt er dem entgegen. Nur so sei auch ein gemeinsames Zeugnis in Moralfragen möglich.

Glaubenstreue tue not, betonte Benedikt XVI. Angesichts von Zersplitterung und Individualismus in der globalisierten Welt suchten vor allem junge Menschen nach einer authentischen Form von Gemeinschaft. Besorgt äußerte sich der Papst auch über säkularistische Ideologien. In Hochschulen, Medien und der öffentlichen Debatte würden Offenbarung und Glauben oft infrage gestellt.

Benedikt XVI. warnte vor einer innerchristlichen Relativierung der Religion unter dem Einfluss säkularistischer Ideologien. Dabei wandte er sich gegen die Auffassung, dass nur Wissenschaft objektiv sei und Religion in die subjektive Sphäre persönlicher Gefühle gehöre. Christen dürften diese Sichtweise nicht akzeptieren. Sie führe zu der Vorstellung, dass die Darstellung objektiver Wahrheiten in der Glaubensverkündigung nicht nötig sei, sondern jeder seiner eigenen Überzeugung folgen könne. Schon jetzt entfernten sich einige Gruppen von grundlegenden christlichen Überzeugungen und Traditionen sowie von der Heiligen Schrift.