Kardinal Lehmann und Erzbischof Zollitsch feiern Pontifikalamt zur Amtsübergabe und sprechen über die Rolle des DBK-Vorsitzenden

"Primus" statt "unus inter pares"

Mit einem Pontifikalamt in der Bonner St. Elisabethkirche und einem Empfang haben sich am Donnerstag die Mitarbeiter der Deutschen Bischofskonferenz von ihrem Altvorsitzenden Karl Kardinal Lehmann verabschiedet und seinen Nachfolger Erzbischof Robert Zollitsch willkommen geheißen. In seiner Predigt und im anschließenden Interview mit dem domradio warf Lehmann einen Blick zurück auf seine Amtszeit und beschrieb die Herausforderungen der Zukunft.

Erzbischof Zollitsch im domradio-Interview / © Axel Weisweiler (DR)
Erzbischof Zollitsch im domradio-Interview / © Axel Weisweiler ( DR )

Schon mit den Eröffnungsworten stellte Lehmann klar, dass die Bischöfe untereinander nicht zerstritten seien, es gebe in der Bischofskonferenz keine Fraktion und keine Gräben. Wenn es einmal verschiedene Meinungen gebe, dann sei „das keine feste Gruppe, die immer dasselbe vertritt." Lehmann betonte, er sei „unus inter pares" also „einer unter Gleichen" gewesen. Als Vorsitzender sei es vor allen Dingen wichtig, für den Ausgleich zu sorgen und die anderen auch „ausreden zu lassen." Daraus ergebe sich ein gutes Klima. Und dann sei man in der Lage, „gemeinsam etwas zu sagen und gemeinsam zu handeln." Viel Macht habe der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ohnehin nicht, so Lehmann.

Erzbischof Robert Zollitsch sieht das ähnlich, allerdings formuliert er die lateinische Redewendung etwas um: Er sehe sich eher als „primus inter pares", also als „Erster unter Gleichen". Aber das Wichtigste seien dennoch „Konsens und Brüderlichkeit." Es werde „immer Meinungsverschiedenheiten geben - und die muss man auch miteinander besprechen."