Geschäftsleute planen Fluggesellschaft für Abschiebungen

Geschäfte mit dem Leid

Geschäftsleute wollen nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" (Samstag) eine Fluggesellschaft ausschließlich für Abschiebungen gründen. "Asylum Airlines" wolle "diese Dienstleistung" mit eigenen Flugzeugen durchführen "und Schüblinge in das entsprechende Zielland transportieren", sagte der österreichische Manager Heinz Berger der Zeitung.

 (DR)

Der Transport soll demnach mit speziell ausgestatteten Flugzeugen erfolgen, in denen möglichst wenige Beamte möglichst viele Flüchtlinge kontrollieren könnten. Denkbar seien Polsterungen und «Bügel wie von Sesselliften», die die Abzuschiebenden im Sitz fixieren. «Das hemmt nicht die Bewegungsfreiheit, aber das Randalieren stellt man ab», so Berger.

Derzeit ermittelt Berger nach eigenen Worten die potenziellen «Stückzahlen». Bei Regierungsbehörden mehrerer europäischer Länder versuche er, Angaben über die Zahl der Abschiebefälle zu bekommen, und biete seine Airline als Problemlösung an. «Damit könnten die Regierungen sehr viel Geld sparen», sagt der Manager. An der Idee gebe es «hohes Interesse aus dem gesamten EU-Raum».

Die EU-Staaten organisieren aus Kostengründen grenzübergreifende Sammelabschiebungen. Deutschland beteilige sich «je nach Bedarf» an Flügen anderer europäischer Staaten und habe in der Vergangenheit auch Flüge selbst organisiert, teilte das Bundesinnenministerium der Zeitung mit. In Deutschland würden bislang Makler beauftragt, «das günstigste Fluggerät zu ermitteln».