Hintergrund

Buddhismus

Der Buddhismus ist eine der ältesten Weltreligionen, der heute 350 bis 500 Millionen Menschen folgen. Die Religion gründet sich auf die Lehre Buddhas, des "Erwachten", der als Siddharta Gautama um 450 vor Christus in Nordindien geboren wurde.

 (DR)

Bis zu seinem Tod um 370 lehrte der Buddha den Weg zur Aufhebung allen Leidens durch innere Distanz und heitere Gelassenheit zur Welt.

Kern seiner Lehre sind die vier Edlen Wahrheiten: Die Wahrheit vom Leiden, dessen Ursachen Gier, Hass und Unwissen, die Möglichkeit der Überwindung des Leidens und schließlich der Weg zur Aufhebung des Leidens.

Eine besondere Form des Buddhismus entwickelte sich seit dem 7.
Jahrhundert in Tibet. Dort entstand im 15. und 16. Jahrhundert die Tradition des Dalai Lama als geistliches und weltliches Oberhaupt.

Heute, fast 50 Jahre nach der chinesischen Besetzung Tibets, wird der im Exil lebende 14. Dalai Lama meist nur noch als spirituelles Oberhaupt betrachtet.

Unter chinesischer Herrschaft wurden viele der 6.000 tibetischen Klöster zerstört, Mönche und Nonnen verfolgt. Der tibetische Buddhismus zeichnet sich durch schamanistische Elemente und ein reichhaltiges Brauchtum aus.

Auch im Westen stoßen der Buddhismus und seine Meditationstechniken auf viel Interesse. Die Zahl der deutschen Buddhisten wird auf 130.000 geschätzt. Hinzu kommen rund 120.000 in der Bundesrepublik lebende Asiaten.

Vielfach wird der Buddhismus als "Religion ohne Gott" oder als philosophische Weltanschauung bezeichnet. Tatsächlich hat der Buddha selbst die Frage nach der Existenz eines Gottes nie beantwortet, sondern als unwesentlich auf dem Weg zur Erlösung abgetan.