Das erfuhr die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires aus Unternehmenskreisen in Düsseldorf. Weitere Details zu der Einigung sollten am Freitagvormittag bekanntgegeben werden.
Das Einsparprogramm und der Wegfall der Arbeitsplätze seien Vorausetzung, um das im Dezember beschlossene Zehn-Punkte-Programm umzusetzen, hieß es weiter in den Kreisen. Dazu gehört in erster Linie die Fusion zwischen der WestLB und der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba).
Es seien grundlegende Vereinbarungen zur Restrukturierung und zum Geschäftsmodell der Bank sowie zur Konsolidierung des Landesbankensektors getroffen worden, teilte ein WestLB-Sprecher am Morgen mit. Dow Jones Newswires zufolge haben sich die Eigner darauf verständigt, insgesamt Verlustrisiken der WestLB aus strukturierten Wertpapierportfolien von nominal 23 Milliarden Euro mit einem Volumen von maximal fünf Milliarden Euro abzuschirmen. Zudem seien die Eigentümer bereit, eine eventuelle Kapitalminderung von mehr als einer Milliarde Euro ihren Eigentumsanteilen entsprechend auszugleichen.
NRW beteiligt sich mit bis zu drei Milliarden Euro
Nach Informationen der Unternehmenskreise wird das Land Nordrhein-Westfalen Verluste der Bank von bis zu drei Milliarden Euro tragen. Die bereits abgeschlossene Risikoabschirmung über zwei Milliarden Euro soll unverändert dem jeweiligen Anteilsbesitz entsprechend erfolgen.
Die Eigentümervertreter haben dem WestLB-Sprecher zufolge ihre Handlungsfähigkeit bewiesen und auch die Interessen des Finanzplatzes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland gewahrt. Den Angaben zufolge begrüßen die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen.
Nach Angaben von Dow Jones Newswires soll die WestLB in Zukunft ihr Verbundgeschäft mit den Sparkassen und Privatkunden sowie ihr Mittelstandgeschäft stärken. Das Großkundengeschäft solle optimiert und das Immobiliengeschäft weiterentwickelt werden. Zudem solle sich die Bank auf das Investment Banking fokussieren.
Die Bank mit Sitz in Düsseldorf war durch Fehlspekulationen und die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise tief in die roten Zahlen gerutscht. Für das Geschäftsjahr 2007 erwartet die WestLB einen Verlust von etwa einer Milliarde Euro.
Die WestLB befindet sich im Besitz des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands und des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbands, die jeweils knapp 25,2 Prozent halten. Das Land Nordrhein-Westfalen kommt direkt und indirekt über die NRW.Bank auf einen Anteil von 38 Prozent.
1300 bis 1500 Arbeitsplätzen fallen weg
Zukunft der WestLB gesichert
Die Zukunft der WestLB ist gesichert. Die Eigentümer der angeschlagenen nordrhein-westfälischen Landesbank haben sich in der Nacht zu Freitag auf eine umfassende Risikoabschirmung geeinigt. Zudem wurde ein Kosteneinsparprogramm über jährlich 300 Millionen Euro beschlossen. Dazu gehört offenbar der Abbau von 1300 bis 1500 Arbeitsplätzen.
Share on