US-Bundesstaat New Jersey hat die Todesstrafe abgeschafft

Todesstrafe schreckt nicht ab

Der US-Bundesstaat New Jersey hat am Montag die Todesstrafe abgeschafft. Gouverneur Jon Corzine unterzeichnete ein Gesetz, mit dem die Todesstrafe durch "lebenslange Haft ohne Bewährungsmöglichkeiten" ersetzt wird. Es sei höchste Zeit, "staatlich verordnetes Töten" zu beenden, erklärte der demokratische Politiker. New Jersey habe einen großen Schritt vorwärts gemacht und erkannt, dass "Gewalt Gewalt erzeugt".

 (DR)

Gegenwärtig erlauben 36 der 50 US-Bundesstaaten bei besonders schweren Verbrechen die Todesstrafe. In diesem Jahr wurden 42 Hinrichtungen vollstreckt, 1998 waren es noch 98. Wegen einer Kontroverse über die Giftspritze ist seit Ende September 2007 in den USA niemand mehr hingerichtet worden. Das Oberste US-Gericht prüft derzeit, ob die Giftspritze "grausam" und verfassungswidrig ist.

Gouverneur Corzine wandelte auch die Todesurteile von acht wegen Mordes verurteilten Häftlingen in New Jerseys Todestrakt in lebenslange Haft um. Beide Parlamentskammern des Bundesstaats hatten Anfang Dezember für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Eine Untersuchungskommission des Bundesstaats hatte Anfang 2007 einen Bericht veröffentlich, demzufolge die Todesstrafe keine abschreckende Wirkung hat.