Prälat Karl Jüsten bemängelt anlässlich des CDU-Parteitags Aufweichung grundsätzlicher Begriffe

"Bekenntnis zur Kirche wird geringer“

Die CDU bekenne sich im Entwurf ihres neuen Grundsatzprogramms zwar zum christlichen Glauben, allerdings werde das konkrete Bekenntnis zur Kirche immer weniger. Das sagte der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, heute im domradio. "Insgesamt stellen wir fest, wenn man die Parteiprogramme im Vergleich sieht, dass das Bekenntnis zur Kirchlichkeit geringer geworden ist“. Bei der CDU habe es beispielsweise eine Verschiebung des Familienbegriffs gegeben. Überall da, wo Kinder seien und Menschen Verantwortung für sie übernähmen, sei für die CDU "Familie“. Jüsten: "Für uns ist Familie aber das, was auf Ehe gründet.“

 (DR)

In der Frage der Sterbegleitung sieht Jüsten die Kirche dagegen gut vertreten. Die überwiegende Mehrheit der Politiker sei auf Seiten der Kirche und damit gegen die aktive Sterbehilfe.

Insgesamt wünschte sich Jüsten beim CDU-Parteitag klarere Aussagen. Als Beispiele nannte er den Lebensschutz und die Klärung der Abtreibungsfrage. Prinzipiell aber sei es wichtig, dass die katholische Kirche beim Parteitag in Hannover präsent sei.

Der CDU-Parteitag dauert noch bis morgen (04. Dezember). Zum Abschluss sollen die Delegierten das dritte Grundsatzprogramm der CDU beschließen.