Reaktionen

Merkel würdigt Physikpreisträger Peter Grünberg

Der zweite Physik-Nobelpreis für einen deutschen Forscher innerhalb von zwei Jahren hat unter Politikern und Wissenschaftlern am Dienstag für Freude gesorgt. Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich selbst reagierte gelassen auf die Ankündigung der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm. "Ich bin ja schon seit einiger Zeit als Kandidat gehandelt worden. Da wird man zu einer gewissen Erwartung erzogen", sagte der 68-Jährige, der sich die mit rund 1,1 Millionen Euro dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen mit seinem französischen Kollegen Albert Fert teilt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verwies in ihrer Glückwunschbotschaft auf die gute Förderung in Deutschland. Die Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren mahnte hingegen eine langfristige Förderung der Grundlagenforschung an.

 (DR)

Merkel:  Herausragende internationale Wissenschaftler im Land
Merkel verband ihre Würdigung Grünbergs mit einem Lob für den deutschen Wissenschaftstandort. "Es zeigt sich, dass eine gute Förderung der Grundlagenforschung das Fundament, die Basis dafür ist, dass wir herausragende internationale Wissenschaftler bei uns haben können", so Merkel.

Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, sah hingegen noch Förderungsbedarf für die Forschung. Er appellierte an die Bundesregierung, ihre Pläne zur Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung von ehedem 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2010 auf drei Prozent umzusetzen. Dies sei nötig, damit Wissenschaft und Forschung in Deutschland eine Zukunft hätten, sagte Mlynek. Das Forschungszentrum in Jülich, an dem der bereits emeritierte Grünberg weiter arbeitet, ist der Helmholtz-Forschungsgemeinschaft angeschlossen.

"Besonderer Tag der Freude"
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) würdigte Grünberg als leidenschaftlichen Grundlagenforscher, der immer auch die Anwendung seiner Arbeit im Blick habe. Die Entscheidung des Nobelpreis-Komitees sei ein Beleg für den Erfolg von Spitzenwissenschaftlern in Deutschland. SPD-Chef Kurt Beck hob ebenfalls die bahnbrechende Grundlagenforschungen Grünbergs hervor.

Der Präsident der Technischen Universität Darmstadt, Hans Jürgen Prömel, zeigte sich sehr stolz, dass Grünberg den Grundstein für seine wissenschaftliche Karriere in Darmstadt gelegt hat. "Der 9. Oktober 2007 ist ein besonderer Tag der Freude für die TU Darmstadt und für den Wissenschaftsstandort Deutschland", fügte Prömel hinzu.