Heute, 50 Jahre später, umkreisen fast 1.000 Satelliten die Erde.
Viele Planeten samt einiger ihrer Monde wurden erkundet, die ersten Raumsonden ("Voyager") haben bereits das Sonnensystem verlassen. Die Zahl der weltraumfahrenden Nationen ist auf etwa ein Dutzend gestiegen.
Der erste "Griff nach den Sternen" sei letztendlich ein Ergebnis des technologischen Kampfes im Kalten Krieg gewesen, sagt Andreas Schütz Pressesprecher der Deutschen Luft-und Raumfahrtagentur DLR in Berlin im domradio-Interview. Mit dem Start der Sputik sei dem Menschen das Tor zum All aufgestossen worden. "Für die Wissenschaft war das im Bereich der Erdbeobachtung der entscheidende Schritt", so Schütz.
Ein Satz für die Unsterblichkeit
Was Anfang Oktober 1957 im Westen als "Sputnik-Schock" in die Annalen einging, wurde im Ostblock euphorisch gefeiert. Und dieser erste Sprung ins All löste in den folgenden Jahren zwischen den damals verfeindeten Supermächten USA und UdSSR einen dramatischen Wettlauf aus, der zwölf Jahre später mit dem Sieg der Amerikaner enden sollte: Am 20. Juli 1969 betrat der US-Astronaut Neil Armstrong (Apollo 11) als erster Mensch den Mond. "Ein kleiner Schritt für den Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit", sprach er in sein rund 380.000 Kilometer von der Erde entferntes Helm-Mikrofon.
Weiche Landung auf dem Mond: Luna 9
Anfangs hatte zweifellos die Sowjetunion die Nase vorn. Sämtliche Rekordmarken gingen an den USA vorbei: das erstes Lebewesen im All, die Hündin Laika im November 1957, der erste Mensch im All, Juri Gagarin, April 1961), die erste Frau im All (Valentina Tereschkowa, Juni 1963) und schließlich der erste Weltraumspaziergang von Alexei Leonow im März 1965. Sogar auf dem Mond waren die Russen weit früher als die Amerikaner - allerdings unbemannt. Zwischen 1959 und 1970 erreichten mehr als ein Dutzend sowjetische Raketen den Erdtrabanten. Zum ersten Mal konnten Menschen mittels automatischer Kameras die Rückseite des Mondes sehen. "Luna 9" landete am 3. Februar 1966 sogar weich auf dem Mond. Am 1. März 1966 gelang den Russen die erste Landung auf einem anderen Planeten: der Venus. Die Amerikaner hielten dagegen unverdrossen an ihrem Programm der bemannten Mondlandung fest. Dieses Ziel hatte US-Präsident John F.
Kennedy verkündet: "Ich meine, dass diese Nation sich verpflichten sollte (...), noch vor Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen auf dem Mond zu landen und ihn unversehrt zur Erde zurückzubringen", erklärte er am 25. Mai 1961.
Bereits vor dem Fall des "Eisernen Vorhangs" begann dann das Zeitalter der internationalen Kooperation im All. Im Juli 1975 kam es zu einem Andock-Rendezvous zwischen einer sowjetischen Sojus- und einer amerikanischen Apollo-Kapsel im Erd-Orbit. Am 3. Februar 1995 wurde die russische Raumstation "Mir" von einem US-Space-Shuttle mit Nachschub versorgt. An der internationalen Raumstation "ISS" sind beide Nationen gemeinsam mit vielen anderen aktiv.
Reges Treiben im All
Mittlerweile betreiben ungefähr ein Dutzend Nationen, darunter China, Japan, Israel, Indien und Südkorea sowie die Europäische Union, die Weltraumfahrt. Erster Deutscher im All war im August 1978 Sigmund Jähn aus der damaligen DDR. Der erste Westdeutsche war Ulf Merbold im November 1983. Den Chinesen gelang am 15. Oktober 2003 mit ihrem ersten "Taikonauten" der Einstieg in die bemannte Raumfahrt. Japan brachte Anfang September 2007 seine erste unbemannte Mondrakete auf Kurs.
Der sowjetische "Sputnik", mit dem 1957 alles begann, hatte ein Gewicht von 83,6 Kilogramm - die Amerikaner experimentierten damals zeitgleich mit Nutzlasten von nur 1,5 Kilo, scherzhaft "Grapefruit" genannt. Heute werden mittels der Space-Shuttles Nutzlasten von über 30 Tonnen ins All befördert.
50 Jahre "Sputnik" und Weltraumfahrt
Wettlauf zu den Sternen
Die Funksignale des sowjetischen Weltraumsatelliten "Sputnik" versetzten am 4. Oktober 1957 die Weltöffentlichkeit in helle Aufregung. Zum ersten Mal war gelungen, einen Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu schießen. Der Beginn einer neuen Ära.
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