Das aktuelle Stichwort

Wüstenbildung

Der Begriff Desertifikation steht für das Veröden von Landstrichen durch zu intensive Nutzung durch den Menschen. Das kann bis zum völligen Verschwinden des Humus und jeglicher Vegetation reichen, also zum Entstehen von Wüsten. Weltweite Klimaveränderungen verstärken dieses Phänomen.

 (DR)

Volkswirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe
Ein Drittel der Landfläche der Erde zählt zu den Trockengebieten. Mehr als eine Milliarde Menschen sind betroffen, vor allem in Asien, Afrika und Lateinamerika. Aber auch zwölf Prozent der Fläche Europas sind bedroht. Die volkswirtschaftlichen Verluste durch Desertifikation werden alleine in China auf 6,5 Milliarden US-Dollar im Jahr geschätzt.

1994 verpflichtete sich die Staatengemeinschaft mit der Internationalen Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) zum Handeln. 191 Staaten traten dem UN-Abkommen inzwischen bei, darunter Deutschland. Seit 1999 ist der Sitz des UNCCD-Sekretariats in Bonn. Über die Konvention werden Umweltprogramme initiiert und über einen Fonds finanziert. Alle zwei Jahre treffen die Vertragsstaaten zusammen, dieses Mal vom 3. bis 14. September in Madrid.

Die Millenniums-Erklärung der Vereinten Nationen misst der Bekämpfung der Desertifikation eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Armut und Hunger zu. Nach Schätzungen schrumpfen die fruchtbaren Ackerflächen weltweit jährlich um 120.000 Quadratkilometer, das entspricht etwa einem Drittel der Fläche der Bundesrepublik. In Afrika könnten bis 2025 zwei Drittel des Ackerlandes verloren gehen.