Die jüdische Gemeinde in Genf zählt rund 1.300 Familien; sie unterhält noch weitere Gotteshäuser.
Der Brand hat ein Feuer der Solidarität entfacht. Der Genfer katholische Bischof Bernard Genoud drückte in einem Schreiben an den Rabbiner sein Mitgefühl aus. Vertreter anderer Religionen und der Politik versicherten der israelitischen Gemeinde ihre Anteilnahme.
Der bischöfliche Kanzler für Genf, Nicolas Betticher, erläutert die Reaktion der katholischen Kirche. "Es geht darum, eine solche Katastrophe als einen gravierenden Schlag für diese Gemeinschaft zu bezeichnen. Unser Bischof sagt, falls es ein krimineller Akt sein sollte, dann weist er diesen Anschlag aufs Schärfste zurück. Die Polizeiangaben bekunden heute Morgen, dass die Indizien für einen Brandanfall zwar bestehen, aber es liegen noch keine Beweise vor."
Fälle von Antisemitismus sind in der Schweiz kein öffentlich virulentes Problem, das Verhältnis zum Judentum gilt als freundlich. Betticher bestätigt: "Bereits gestern Abend durfte man feststellen, dass vor der Synagoge sich viele Menschen zu einem gemeinsamen Gebet versammelt haben. Das ist ein positives Zeichen, dass Gläubige aus verschiedenen Religionen sich zusammengefunden haben und ihre Solidarität bekundet haben. Und heute Morgen liest man in der Schweizer Presse, dass sich mehrere religiöse Gemeinschaften und Kirchen sich solidarisch verhalten haben."
Nessim Gaon, Gründer der Synagoge, will indes nicht an das Werk Krimineller glauben. Der Genfer Financier sagt: „Das war ein Kurzschluss. Wir werden alles wieder aufbauen."
Genfer Synagogenbrand: Polizei sucht weiter nach der Ursache
Synagoge in Flammen
Die Genfer Polizei hat weitere Ermittlungen zur Brandursache in der Synagoge Genf aufgenommen. Es werde einige Tage dauern, bis Gewissheit darüber herrsche, wie und von wo genau der Brand seinen Anfang genommen habe. Ein Feuer hatte am Donnerstagmorgen die Synagoge fast vollig zerstört. Mehrere Brandherde deuten auf Brandstiftung hin, hieß es in Polizeikreisen. Verletzt wurde niemand.
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