Weihbischof Lohmann wirbt nach Heiligem Jahr für neuen Mut

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit

Die Pforte schließt, der Auftrag bleibt: Für Weihbischof Lohmann beginnt nach dem Heiligen Jahr erst die eigentliche Arbeit. Die Kirche soll hoffnungsvoll, glaubwürdig und nah bei den Menschen sein, auch als Minderheitskirche.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte / © Cristian Gennari ( KNA )

Zum Abschluss des Heiligen Jahres 2025 hat der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann die Pilgerinnen und Pilger dazu aufgefordert, die Impulse des Heiligen Jahres aufzugreifen und "die 'Hoffnungen' weiterzugehen". Per Brief wandte sich der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Heilige Jahr am Sonntag an die Pilgernden: "Das Schließen der Heiligen Pforte ist kein Schlusspunkt. Es geht weiter! Das Heilige Jahr wirkt länger als es gedauert hat."

Weihbischof Rolf Lohmann / © Julia Steinbrecht (KNA)
Weihbischof Rolf Lohmann / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Schon jetzt gehe der Blick in Richtung des außerordentlichen Heiligen Jahrs 2033, das Papst Leo XIV. angekündigt hatte. In Erinnerung an Tod und Auferstehung Jesu vor 2000 Jahren gelte es, in Jerusalem ein Zeugnis des Glaubens und der Einheit aller christlichen Konfessionen zu geben. Der Weihbischof lud dazu ein, bis dahin über den Sendungsauftrag der Kirche nachzudenken: "Wie wollen wir in unserem Land in Tat und Wort Zeugnis von der Frohen Botschaft geben? Wie wollen wir uns pastoral-seelsorglich aufstellen, um nahe bei den Menschen zu sein, auch wenn wir als Christinnen und Christen nur noch eine Minderheit in unserer Gesellschaft sind?"

Mit Zuversicht in die Zukunft

Wichtig sei es, die Fragen der Menschen ernst zu nehmen. "Wir müssen bereit sein, glaubwürdig Konsequenzen aus den Erfahrungen des Missbrauchs in unserer Kirche zu ziehen und mit Vertrauen die synodalen Prozesse in unserem Land und auf Weltebene weitergehen", schreibt er. So wolle die Kirche Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit zurückgewinnen und "für den Dialog auf allen Ebenen verlässlicher Partner sein".

Er schaue dankbar auf das zurückliegende Heilige Jahr und denke dabei an viele Gespräche, Begegnungen und Aufbrüche, so Lohmann. Das Motto des Heiligen Jahres, "Pilger der Hoffnung", habe gezeigt, dass die Hoffnung den christlichen Glauben auszeichne, selbst in einer Zeit, "in der sich viele Menschen um die Zukunft unseres Planeten sorgen". Diese Zuversicht gelte es, in die kommende Zeit mitzunehmen.

Der inzwischen verstorbene Papst Franziskus hatte das Heilige Jahr 2025 am Heiligabend vor einem Jahr eröffnet. Es endet offiziell am 6. Januar 2026. In der Regel ruft die katholische Kirche alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr aus. Das nächste ist laut Papst Leo XIV. allerdings bereits für 2033 vorgesehen.

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA