Persönlichkeiten aus Politik und TV freuen sich aufs Weihnachtsessen

"Plätzchenbacken statt Politik"

Ob irakische Plätzchen, Wild oder Kartoffelsalat mit Würstchen – das Weihnachtsessen deutscher Politiker ist so unterschiedlich wie ihre politischen Meinungen. Auch Fernsehkoch Lichter blickt dabei auf seine Kindheit zurück.

Symbolbild Weihnachtsessen / © Rawpixel.com (shutterstock)
Symbolbild Weihnachtsessen / © Rawpixel.com ( shutterstock )

Zeit mit der Familie steht bei vielen Politikern an Weihnachten im Fokus. 

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) steht vor der Live-Sendung der ARD-"Arena" in der Lemo Kulturhalle / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) steht vor der Live-Sendung der ARD-"Arena" in der Lemo Kulturhalle / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Wie sie die verbringen, unterscheidet sich aber. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) werde etwa mit Frau, Kindern und Enkelkindern im Sauerland ein traditionelles Fest mit Weihnachtsbaum und gutem Essen feiern, hieß es am Montag aus seinem Umfeld. Die Erwachsenen der Familie wichteln dabei seit einigen Jahren, wie Merz schon früher einmal verriet. 

Der Kanzler freue sich auf ein paar ruhige Tage im Sauerland und eine entspannte Zeit mit seiner Familie, hieß es weiter. Er werde in der Zeit mit Freunden und engen Mitarbeitern telefonieren und bleibe natürlich immer im Dienst.

"Ganz viel Essen aus verschiedenen Kulturen"

Reem Alabali Radovan (SPD), Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, verbringt die Zeit "mit ganz viel Essen aus verschiedenen Kulturen". Ihre Mutter backe immer irakische Plätzchen nach einem Jahrtausende alten Rezept. Ihre Weihnachtsgeschenke habe sie trotz vollen Terminkalenders selber eingekauft. 

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD), am 23. Februar 2022 in Berlin / © Birgit Wilke (KNA)
Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD), am 23. Februar 2022 in Berlin / © Birgit Wilke ( KNA )

"Aber für meine kleine Tochter ist das gemeinsame Auspacken an Heiligabend natürlich das Highlight und für mich dann das größte Glück", sagte die 35-Jährige der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Trotz schwieriger Zeiten und tiefgreifender globaler Veränderungen sehe sie in den Herausforderungen auch Chancen, sagt Alabali Radovan: "Hoffnung setze ich auf unsere starken Partnerschaften im Globalen Süden. Sie sind entscheidend für eine gerechtere und stabilere Zukunft."

Von Wild bis Kartoffelsalat

Bei Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) mischen sich die Kulturen. "Ich komme aus zwei jüdisch-christlichen Familien, daher haben wir immer beide Traditionen gepflegt und auch Weihnachten gefeiert", sagte sie dem Portal Web.de. Wichtig sei ihr das gemeinsame Kochen mit der Familie. Am 1. Weihnachtstag gebe es Wild oder Ente, am 2. Weihnachtstag Lachs und Latkes.

Bei der Linken-Vorsitzenden Ines Schwerdtner kommt klassisch Kartoffelsalat mit Würstchen auf den Tisch. Das habe schon ihr Vater so gemacht. "Bescheidenes Essen gegen abgehobene Politik", so Schwerdtner.

Ein Politiker nannte die Christmette als Tradition und Moment der Ruhe, den er jedes Jahr sehr genieße: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann.

"Plätzchenbacken statt Politik"

Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) legt Wert auf Treffen mit Freunden und der Familie. Wichtigste Tradition sei zudem, den Film "Der kleine Lord" zu schauen. Der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak setzt eine Familientradition fort: den Weihnachtsspaziergang zu Heiligabend vor dem Essen und der Bescherung. 

 © Bogdan Sonjachnyj (shutterstock)

"Schon als Kind bin ich mit meinem Vater durchs Viertel gelaufen, habe in die erleuchteten Fenster in der Nachbarschaft geschaut. Das setze ich jetzt als Vater fort."

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht möchte nach eigener Aussage das Handy mal abschalten. "Plätzchenbacken statt Politik kann wirklich guttun", sagte sie. FDP-Chef Christian Dürr freut sich darauf, die Weihnachtsgeschenke gleich mit seinen Kindern aufzubauen.

Fernsehkoch Lichter verrät das Weihnachtsmenü seiner Kindheit

Fernsehkoch Horst Lichter (63) lässt zu Weihnachten nach eigenem Bekunden manchmal eine kulinarische Tradition seiner Kindheit aufleben. 

Horst Lichter / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Horst Lichter / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

"Bei meiner Mutter gab es über viele Jahrzehnte - auch noch, als ich schon lange nicht mehr zu Hause wohnte - immer das gleiche Weihnachtsessen. Das war eine Tradition, und wir haben es sehr geliebt. Ab und an mache ich das selbst noch, und dann koche ich es natürlich genauso wie Mama damals", sagte Lichter der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Beim Weihnachtsmenü seiner Kindheit habe es als Vorspeise immer eine Hühner-Rindfleisch-Suppe gegeben. "Das war schon Luxus hoch zehn. Sonst gab es entweder Hühnersuppe oder Rindfleischsuppe. Da war nun beides drin, ein schönes Stück Rind und das Huhn. Das gab eine sehr kräftige Brühe." Danach sei Kaninchenbraten - "das Schwein des armen Mannes" - in einer dunklen Bratensoße auf den Tisch gekommen.

Dazu habe es Gemüse gegeben, Bohnensalat, Kartoffeln und auch Knödel, erinnert sich Lichter, der auch die TV-Trödelshow "Bares für Rares" moderiert. "Im Anschluss wurde wunderbarer Vanillepudding serviert, der mit der Haut darauf - die ich allerdings gehasst habe, aber auch das gehört dazu." Es sei eine wunderbare Zeit gewesen, die er sehr vermisse.

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
KNA