Seit Januar ist Kardinal Christoph Schönborn emeritierter Erzbischof von Wien. Seither lebt er im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau im Wiener Norden. "Weit genug weg vom Stephansplatz", um als Altbischof dem neuen Bischof Platz zu lassen, sagte Schönborn im Gespräch mit der österreichischen Wochenzeitung "Mein Bezirk" (Montag).
"Ich habe mein Stammlokal hier in der Dammstraße schon gefunden. 'Der Lebenstraum' ist ein sehr beliebtes, echtes Wiener Gasthaus. Dort gehe ich regelmäßig essen", verriet Schönborn im Interview. Auch eine Pizzeria sowie ein Eissalon in der Nähe besuche er gerne. Schönborn betonte, dass er bewusst mitten im Bezirk lebe. "Mir tut es gut, hier wirklich unter den Leuten zu leben", erklärte er. Das zeige sich auch an den täglichen Begegnungen: "Ich kenne den Straßenkehrer aus der Dammstraße, den Briefträger, den Trafikanten. Ich habe mich also schon richtig eingelebt."
Sein neues Zuhause im Kloster beschrieb der Kardinal als ruhig und herzlich. Die Gemeinschaft der Ordensschwestern sowie eine nahegelegene Pfarrei hätten ihm den Übergang in den neuen Lebensabschnitt nach seinem Rückzug aus dem Amt des Erzbischofs erleichtert.
Christoph Schönborn OP
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn war 30 Jahre lang Erzbischof von Wien. Geboren am 22. Januar 1945 in Skalken (Skalsko), Böhmen, flohen er, sein Bruder und seine Mutter noch im gleichen Jahr nach Niederösterreich. Aufgewachsen sind sie dann in der Region Vorarlberg. Nach dem Abitur trat er 1963 in den Dominikanerorden ein.
Er studierte Theologie und Philosophie in Walberberg, zwischen Köln und Bonn, und setzte seine Studien auch in Wien und Paris fort. Er wurde am 27. Dezember 1970 in der Wiener Dominikanerkirche zum Priester geweiht.
