Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Friedrich Kramer, sieht die aktuellen Friedensverhandlungen für die Ukraine "gedämpft optimistisch". "Ich fände es allerdings gut, wenn die Friedensverhandlungen breiter aufgestellt würden", sagte der mitteldeutsche Landesbischof am Freitag in Magdeburg auf Anfrage. Seines Erachtens sollten sowohl die Vereinten Nationen als auch die gesamten BRICS-Staaten eingebunden werden.
Die zur BRICS-Gruppe gehörenden Länder Brasilien, Indien, China und Südafrika hätten auch ein Interesse an einem Frieden in der Ukraine und noch einmal ganz andere Kontakte zu Russland, so Kramer. "Ich glaube auch, dass die UNO mit an den Verhandlungstisch gehört, um diesen qualvollen langen Krieg endlich zu beenden und eine tragfähige internationale Lösung zu finden."
Verhandlungen möglich
Unbestätigten US-Medienberichten zufolge wollen die USA und Russland am Wochenende erneut über einen möglichen Waffenstillstand beraten. Anfang der Woche hatten der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, mit Vertretern der EU und der Ukraine darüber gesprochen.
Bischof Kramer sagte dazu: "Ich freue mich, dass überhaupt Verhandlungen in Gang gekommen sind. Auch wenn es natürlich in Vielem ein schwieriges Setting ist mit Putin und Trump." Aber es zeige, dass Verhandlungen doch möglich seien: "Das wurde ja auch vielfach bezweifelt." Kramer vertritt eine streng pazifistische Linie und lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine ab, wofür er teils auch kirchenintern kritisiert wurde.