Theologe verurteilt Fleischkonsum am Weihnachtsfest

"Weihnachtsfriede beginnt auf dem Teller"

Gänsebraten, Wildgulasch und Entenbrust werden an den Weihnachtstagen viel und gerne gegessen. Dem Münsteraner Theologen Sebastian Knapp schmeckt das nicht. Dass Tiere für das Weihnachtsmahl sterben müssen, hält er für falsch.

Weihnachtsessen / © gkrphoto (shutterstock)

Tiere an den Weihnachtstagen als Festmahl zu verspeisen - dem Münsteraner Theologen Sebastian Knapp in Münster vergeht bei diesem Gedanken der Appetit. Es widerspreche "dem Geist von Weihnachten, Leben zu töten, um zu feiern", sagte der Mitarbeiter des Instituts für Zoologische Theologie am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Der Weihnachtsfrieden beginnt auf dem Teller."

Das Weihnachtsfest erinnere an die Geburt Jesu "und damit an den Moment, in dem Gott selbst Teil der verletzlichen Schöpfung wird". In dieser Menschwerdung zeige sich "eine tiefe Solidarität Gottes mit allem Leben". Zugleich sei Weihnachten das Fest des Friedens, der die gesamte Schöpfung umfasse. "Der Friede, den die Engel verkünden, meint nicht nur das Ende menschlicher Feindschaft, sondern die Versöhnung zwischen Mensch, Tier und Natur", erklärte der Theologe. "Ein solches Fest des Friedens verliert an Glaubwürdigkeit, wenn es mit dem Leid anderer Geschöpfe verbunden wird."

Pflanzliches Festmahl

Glaubwürdiger lässt sich für Knapp die Menschwerdung Gottes "mit einem pflanzlichen Festmahl begehen - im Bewusstsein, Leben zu schützen, statt es zu nehmen". So könne Weihnachten "zu einem Zeichen der Versöhnung und des Mitgefühls werden, das auch die nichtmenschlichen Geschöpfe einschließt".

Achtung der Unversehrtheit der Schöpfung im Katechismus

Das siebte Gebot verlangt auch, die Unversehrtheit der Schöpfung zu achten. Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von Natur aus zum gemeinsamen Wohl der Menschheit von gestern, heute und morgen bestimmt [Vgl. Gen 1,28-31]. Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden.

Symbolbild Natur, Umwelt, Schöpfung, Fortschritt / © Love the wind (shutterstock)
Symbolbild Natur, Umwelt, Schöpfung, Fortschritt / © Love the wind ( shutterstock )
Quelle:
KNA