Tiere an den Weihnachtstagen als Festmahl zu verspeisen - dem Münsteraner Theologen Sebastian Knapp in Münster vergeht bei diesem Gedanken der Appetit. Es widerspreche "dem Geist von Weihnachten, Leben zu töten, um zu feiern", sagte der Mitarbeiter des Instituts für Zoologische Theologie am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Der Weihnachtsfrieden beginnt auf dem Teller."
Das Weihnachtsfest erinnere an die Geburt Jesu "und damit an den Moment, in dem Gott selbst Teil der verletzlichen Schöpfung wird". In dieser Menschwerdung zeige sich "eine tiefe Solidarität Gottes mit allem Leben". Zugleich sei Weihnachten das Fest des Friedens, der die gesamte Schöpfung umfasse. "Der Friede, den die Engel verkünden, meint nicht nur das Ende menschlicher Feindschaft, sondern die Versöhnung zwischen Mensch, Tier und Natur", erklärte der Theologe. "Ein solches Fest des Friedens verliert an Glaubwürdigkeit, wenn es mit dem Leid anderer Geschöpfe verbunden wird."
Pflanzliches Festmahl
Glaubwürdiger lässt sich für Knapp die Menschwerdung Gottes "mit einem pflanzlichen Festmahl begehen - im Bewusstsein, Leben zu schützen, statt es zu nehmen". So könne Weihnachten "zu einem Zeichen der Versöhnung und des Mitgefühls werden, das auch die nichtmenschlichen Geschöpfe einschließt".