Der 1975 in Frankfurt am Main geborene und in Bremen aufgewachsene Priester der Diözese Osnabrück Marco Schrage ist ein Experte für Moraltheologie, Friedensethik und sicherheitspolitische Fragen in kirchlichen Kontexten. Sein beruflicher Weg führte ihn von der pastoralen Basisarbeit über internationale Forschung bis in die Kurie des Heiligen Stuhls.
Nach dem Abitur 1994 studierte er zunächst Rechtswissenschaft und Italianistik in Tübingen, Rom und Hamburg und schloss dieses Studium mit dem M.A. ab. 2001 trat er ins Priesterseminar ein und begann das philosophische Grundstudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen (Bacc. phil.). Es folgten das Theologiestudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom (Bacc. theol.) sowie Diakonweihe (Osnabrück) und Pastoralkurs (Hamburg). 2007 wurde er in Rom zum Priester geweiht.
Nach ersten pastoralen Aufgaben als Diakon in der Pfarreiengemeinschaft Haselünne (2007) und anschließend als Kaplan in Lingen-Süd (2009–2012) wandte er sich stärker der Moraltheologie zu. An der Academia Alfonsiana in Rom absolvierte er ein Aufbaustudium mit Schwerpunkt Sozialethik und promovierte später im Bereich Friedens- und Konfliktethik. Während dieser Jahre blieb er im Bistum Osnabrück pastoral beauftragt und übernahm Vertretungsdienste.
Sein wissenschaftliches Profil schärfte er ab 2015 am Institut für Theologie und Frieden (Hamburg), zunächst als Research Fellow, später als Projektleiter (2018–2022). Parallel war er Militärpfarrer an der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen (2015–2018) sowie Dozent am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg. 2018 begleitete er zudem einen Auslandseinsatz der EU-Trainingsmission in Mali.
Seit 2022 arbeitet er als Beamter in der Kurie des Heiligen Stuhls in Rom und ist weiterhin wissenschaftlicher Projektleiter am Institut für Theologie und Frieden. 2023 wurde er zum Professore invitato an der Academia Alfonsiana berufen und bildet dort künftige Moraltheologinnen und -theologen mit aus.