"Die urchristliche Tradition, die Kranken zu besuchen, ihre Wunden zu reinigen und die Betrübten zu trösten, ist eine Schlussfolgerung des christlichen Gebotes der Nächstenliebe", sagte sie am Donnerstagabend laut Redemanuskript in Berlin. Sie äußerte sich bei der Präsentation des neuen Netzwerks "Global Health Champions" der Entwicklungsorganisation One.
Für wen man fürsorglich einstehen sollte, ergebe sich für Christen und Christinnen keineswegs primär aus der räumlichen Nähe, so Stetter-Karp. "Die christliche Überzeugung, sich um andere zu sorgen, endet nicht an den Grenzen des eigenen Wohnortes, des eigenen Landes oder Kontinents."
"Auf die Kirche zählen können"
Sie gelte ausdrücklich auch für die Menschen im sogenannten globalen Süden, die strukturell von einer besonderen Gefährdung der eigenen Gesundheit betroffen seien. "Wer keine Machtressourcen hat, wer Ungerechtigkeit ausgesetzt ist, soll zählen können auf meine Kirche", erklärte die Präsidentin des höchsten katholischen Laiengremiums in Deutschland und verwies auf die weltweiten karitativen Angebote der Kirchen.
Für eine effektive Gesundheitsversorgung weltweit brauche es verlässliche und umfangreiche Entwicklungshilfe, die Bekämpfung jeglicher Form von globaler Ausbeutung, eine bestmögliche Reduktion des Klimawandels sowie Entschädigungen für überproportional vom Klimawandel betroffene Länder, erklärte Stetter-Karp.