Ex-Personalchef des Bistums Trier stirbt mit 94 Jahren

Kritik an Missbrauchsumgang

Hermann Josef Leininger leitete von 1972 bis 1996 die Personalabteilung im Bistum Trier. Sein Umgang mit Missbrauchsfällen war laut Bischof Stephan Ackermann "auch kritikwürdig". Nun ist Leininger mit 94 Jahren gestorben.

Blick auf den Trierer Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Blick auf den Trierer Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Hermann Josef Leininger, früherer Personalchef des Bistums Trier, ist tot. 

Hermann Josef Leininger (r.), Domprobst von Trier, gratuliert Reinhard Marx, Bischof von Trier, nach dessen Amtseinführung am 1. April 2002 in Trier / © Wolfgang Radtke (KNA)
Hermann Josef Leininger (r.), Domprobst von Trier, gratuliert Reinhard Marx, Bischof von Trier, nach dessen Amtseinführung am 1. April 2002 in Trier / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Er starb am Dienstagabend (25. November) im Alter von 94 Jahren in Trier, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Bischof Stephan Ackermann erklärte, es dürfe "nicht verschwiegen werden, dass sein Umgang mit Missbrauchsfällen im Raum der Kirche auch kritikwürdig war, woran er selbst auch zu tragen hatte".

Im Dezember 2022 hatte eine Missbrauchsstudie ergeben, dass sich frühere Verantwortungsträger des Bistums im Umgang mit Fällen aus der Amtszeit von Bischof Bernhard Stein (1967 bis 1981) falsch verhalten hatten. Leininger ließ daraufhin mitteilen, dass ihm sein damaliges Handeln Leid tue. 

Er bat Betroffene um Verzeihung. Von 1972 bis 1996 leitete Leininger die Personalabteilung im Bischöflichen Generalvikariat Trier.

Langjähriger Dompropst

Leininger wurde am 2. Mai 1931 in Dörth geboren und 1957 zum Priester geweiht. Er war an verschiedenen Stellen im Bildungsbereich tätig. Von 1996 bis 2004 war Leininger Kanzler der Bischöflichen Kurie. Im August 1979 wurde er zum Domkapitular ernannt. Im April 1988 wurde er zum Dompropst gewählt und bekleidete dieses Amt bis April 2004.

Bistum Trier

Das Bistum Trier ist das älteste in Deutschland. Es erstreckt sich über eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. Im Bistum Trier, das Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien hat, leben etwa 2,5 Millionen Menschen, davon sind 1,1 Millionen katholisch. 

Als erster Bischof von Trier gilt der Heilige Eucharius im dritten Jahrhundert. Das spätere Erzbistum, dessen Oberhirten seit 1198 auch Kurfürsten waren, war eines der wichtigsten im alten Reich. Es umfasste ein Gebiet vom französischen Stenay an der Maas im Westen bis vor Gießen im Osten. 

Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA