Polizei zeigt ein Jahr nach Magdeburg Präsenz auf Weihnachtsmärkten

Anschlagsgefahr "abstrakt hoch"

Ein Jahr nach dem Anschlag von Magdeburg rückt die Sicherheitslage auf Weihnachtsmärkten erneut in den Blick. Die Polizei will deutlich sichtbarer vor Ort sein. Alle geplanten Veranstaltungen sollen stattfinden.

Magdeburg: Betonblöcke sind an einem Eingang zum Weihnachtsmarkt zu sehen / © Christoph Soeder (dpa)
Magdeburg: Betonblöcke sind an einem Eingang zum Weihnachtsmarkt zu sehen / © Christoph Soeder ( dpa )

Zum Auftakt der Weihnachtsmarktsaison kündigen die Bundesländer verstärkte Polizeipräsenz und mehr Kontrollen in den Innenstädten an. Ein Jahr nach der Todesfahrt von Magdeburg gilt die Anschlagsgefahr als "abstrakt hoch", konkrete Hinweise auf Gefahren gibt es jedoch nicht. 

Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Innenministerien ergab, bereiten sich die Sicherheitsbehörden in allen Bundesländern auf die Adventszeit vor, teils mit bewährten Konzepten, teils mit zusätzlichen Maßnahmen.

Polizisten auf einem Weihnachtsmarkt / © Jens Kalaene (dpa)
Polizisten auf einem Weihnachtsmarkt / © Jens Kalaene ( dpa )

Die Verantwortung für die Sicherheit auf den Weihnachtsmärkten liegt in allen Ländern grundsätzlich bei den Veranstaltern, die Sicherheitskonzepte erstellen und von den zuständigen Behörden genehmigen lassen müssen, wie die Ministerien hervorheben. 

In allen Fällen würden Kommunen und Organisatoren von den Sicherheitsbehörden unterstützt. Es gebe eine enge Abstimmung. Die Länder berichten übereinstimmend, dass bislang keine Absagen von Weihnachtsmärkten wegen gestiegener Sicherheitskosten oder verschärfter Auflagen bekannt sind. 

Gezielte Personen- und Fahrzeugkontrollen

Die Berliner Polizei kündigte fortlaufende Anpassungen ihrer Maßnahmen an die Sicherheitslage an. Für eine sichtbare Präsenz werde unter anderem auf "mobile Wachen in den Bereichen der Märkte" gesetzt. Auch Brandenburg plant einen "lageangepassten Einsatz von Polizistinnen und Polizisten". Das Saarland will durch eine deutsch-französische Fußstreife im Grenzraum für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Magdeburg: Besucher gehen nach der Eröffnung über den Magdeburger Weihnachtsmarkt / © Matthias Bein (dpa)
Magdeburg: Besucher gehen nach der Eröffnung über den Magdeburger Weihnachtsmarkt / © Matthias Bein ( dpa )

In Schleswig-Holstein, Bremen und Rheinland-Pfalz wird die Polizei die diesjährigen Weihnachtsmärkte auch mit Zivilkräften begleiten. Auch Sperren, Videotechnik und verdeckte Aufklärung kommen vielerorts zum Einsatz. Hessen und Bayern kündigen gezielte Personen- und Fahrzeugkontrollen an, "lageangepasste Kontrollen" sind in Sachsen geplant.

In Magdeburg war am 20. Dezember 2024 ein in Sachsen-Anhalt lebender Arzt aus Saudi-Arabien mit dem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte sechs Menschen getötet.

Bistum Magdeburg

Das Bistum Magdeburg zählt zu den jüngsten Bistümern in Deutschland. Die Geschichte des katholischen Glaubens in der Region reicht allerdings zurück bis ins achte Jahrhundert. 

Das Gebiet des Bistums umschließt ein Territorium, das zu den ältesten deutschen Kulturlandschaften zählt. Hier stand die Wiege des Deutschen Reiches und bis heute ruhen hier die ersten deutschen Herrscher: König Heinrich I. in der Stiftskirche von Quedlinburg und Kaiser Otto der Große im Magdeburger Dom, der ersten gotischen Kathedrale diesseits der Alpen. 

Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
epd