In einer Mitteilung des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und -lehrerinnen an Gymnasien (BKRG) vom Freitag heißt es, die Verbände unterstützten die Publikation von Oktober, die "die Sichtbarkeit und Anerkennung der Vielfalt sexueller Identitäten in unseren Schulen" stärke.
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) setze damit ein wichtiges Zeichen für eine gleichberechtigte Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen, die in der Schule gemeinsam lernen, arbeiten und kooperieren.
Das Dokument stärke die Verbände in ihrer Kernaufgabe, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg zu begleiten, "sie in ihrer Entwicklung zu selbstbestimmten sowie sozial verantwortlich Handelnden zu stärken und im Dialog mit ihnen (und allen Beteiligten) die Frage nach Gott und der Hoffnung, die uns erfüllt, wachzuhalten".
Ganzheitliche Perspektive
Die Verbände würdigen, dass das Bischofsdokument natur- und humanwissenschaftliche Erkenntnisse anerkenne, "die mit der christlichen Botschaft in den Dialog treten können, um der Vielfalt vorfindlicher Lebenssituationen in unserer Gesellschaft Rechnung zu tragen".
Diese ganzheitliche Perspektive sei wichtig, um den Identitätssuchenden gerecht zu werden und um dem christlichen Glauben Glaubwürdigkeit zu verleihen. Durch sie werde deutlich, dass sich der Glaube nicht in monokausalen Argumentationsmustern erschöpfe.
Vielmehr drücke sich die christliche Haltung darin aus, "die Vielfalt an Existenzen, Lebensentwürfen und Fragen zunächst einmal wahr- und ernst zu nehmen, bevor Antworten gegeben werden".
Im Oktober veröffentlichtes Dokument
Das Ende Oktober veröffentlichte Dokument "Geschaffen, erlöst und geliebt. Sichtbarkeit und Anerkennung der Vielfalt sexueller Identitäten in der Schule" will Schulen Orientierung im Umgang mit sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität geben.
Es ruft zu einem offenen und wertschätzenden Umgang mit sexueller Vielfalt auf. Schulen sollten Orte sein, an denen Kinder und Jugendliche Schutz vor Diskriminierung finden. Religionslehrkräfte sind aufgerufen, kirchliche Sexualmoral differenziert zu vermitteln und Diskussionen zu ermöglichen.
Distanzierung aus Bayern und Köln
Innerhalb der Bischofskonferenz ist das Dokument umstritten. Seit der Veröffentlichung haben sich der Passauer Bischof Stefan Oster, sein Regensburger Amtsbruder Rudolf Voderholzer und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki von der Publikation distanziert.
Neben dem BKRG zählen zu den Unterzeichnern des Verbände-Schreibens das Forum katholischer Theologinnen "AGENDA", die Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik, der Deutsche Katecheten-Verein, die Katholische Erziehergemeinschaft Deutschlands und der Verband katholischer Religionslehrerinnen und Religionslehrer an Berufsbildenden Schulen.