Ab dem 12. November können Kinder wieder Wunschzettel an das Christkind in Engelskirchen schicken. Sechs Wochen vor Weihnachten öffnete am Mittwoch die Weihnachtspostfiliale in der oberbergischen Stadt ihre Türen. Die Helferinnen und Helfer nehmen dort seit 1985 und damit seit 40 Jahren Wunschzettel entgegen.
An der Eröffnung nahm auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) teil. "Über 130.000 Briefe aus mehr als 50 Ländern zeigen jedes Jahr, wie lebendig diese Tradition ist und wie besonders dieser Ort bleibt", sagte er laut einer Mitteilung der Deutschen Post. Die Christkindpostfiliale stehe für gelebtes Brauchtum und Herzlichkeit.
"Über neueste Trends gut informiert"
Birgit Müller, mit 35 Jahren Erfahrung die dienstälteste Helferin, sagte, sie und ihre Kolleginnen seien oft gerührt über die Schreiben der Kinder. So wünsche sich Lucas, "dass wir alle zusammen glücklich sind". Oft heiße es: "Schenk bitte auch den Armen etwas." Emil bittet darum: "Vergiss keine Kinder auf der Erde glücklich zu machen."
"Über neueste Trends sind wir stets gut informiert", so Müller weiter. Diesmal sei der Wunsch nach einem Labubu, einer beliebten Sammlerfigur, neu dabei, wie erste Schreiben zeigten. Ebenso gefragt: Ein Perlenwebrahmen oder anderes Bastelzubehör. Via möchte Sonnencreme für Puppen und Leo eine Drohne mit Controller. Eunice aus Singapur will reisen, ebenso Alyssa aus den USA. Sie würde gerne in Deutschland Schlösser sehen und Schnitzel essen.
14 Sprachen und Blindenschrift
Nach den Worten von Nikola Hagleitner, Vorständin bei der DHL Group, fördern die Briefe ans Christkind die Schreib- und Lesekompetenz. "Oft ist der Wunschzettel der erste Brief, den Kinder verfassen. Einen eigenen Brief zu erhalten - und dann noch vom Christkind - ist ein unvergessliches Erlebnis."
Das Christkind antwortet in 14 Sprachen sowie in Blindenschrift, wie es hieß. Neu in diesem Jahr ist eine Videobotschaft, die Kinder per QR-Code auf dem Antwortschreiben abrufen können. Wer seinen Wunschzettel bis zum 18. Dezember einsendet, erhält garantiert eine Antwort. Im vergangenen Jahr erreichten das Christkind in Engelskirchen 132.000 Briefe aus 53 Ländern.
Sieben Weihnachtsfilialen bundesweit
Bundesweit gibt es insgesamt sieben Weihnachtsfilialen der Deutschen Post. So ist das Christkind auch in Himmelstadt (Bayern) und Himmelpforten (Niedersachsen) erreichbar, der Weihnachtsmann im Hildesheimer Stadtteil Himmelsthür (Niedersachsen) und in Himmelpfort (Brandenburg) sowie der Nikolaus im saarländischen Sankt Nikolaus und im niedersächsischen Nikolausdorf. Insgesamt gingen bei all diesen Poststellen im vergangenen Jahr rund 600.000 Wunschbriefe ein. (KNA)