Vatikanbank findet Kompromiss nach Streit um Heiratsverbot

Wegen Transparenz und Unparteilichkeit

Nach ihrer Hochzeit kündigte die Vatikanbank einem Paar aufgrund interner Vorschriften. Der Fall sorgte weltweit für Aufsehen. Nun wurde offenbar ein Kompromiss gefunden. Das gekündigte Paar wird wieder für den Vatikan arbeiten.

Hochzeit / ©  Sebastian Kahnert (dpa)
Hochzeit / © Sebastian Kahnert ( dpa )

Das berichtete die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" am Samstag. Demnach sieht die vor Gericht erzielte Einigung vor, dass einer der Ehepartner in einer anderen Institution als der Vatikanbank eine Beschäftigung erhält.

Neue Vorschriften der Vatikanbank

Der Fall des gefeuerten Ehepaares hatte im vergangenen Jahr international für Schlagzeilen gesorgt. Die Vatikanbank hatte Vorschriften erlassen, die es Angestellten verbieten, untereinander zu heiraten. 

Damit solle die "Transparenz und Unparteilichkeit bei den Aktivitäten des Instituts" gewahrt bleiben. Nach der Hochzeit im September 2024 standen die Frischvermählten vor der Wahl, ob entweder ein Partner kündigt oder beide von der Bank entlassen werden.

Rechtsstreit scheint nun beendet

Das Paar weigerte sich mit dem Argument, bereits im Februar die Hochzeit angekündigt zu haben. Die Regelung zum Verbot einer Ehe unter Mitarbeitern sei jedoch erst im Mai verabschiedet worden. Daraufhin kündigte die Vatikanbank beiden zum 1. Oktober 2024. Der anschließende Rechtsstreit scheint nun beendet.

Vatikanbank

Als "Vatikanbank" wird landläufig das "Institut für die religiösen Werke" (Istituto per le Opere di Religione, IOR) bezeichnet. Das IOR ist jedoch nur im eingeschränkten Sinne eine Bank. Einige bankentypische Dienstleistungen wie die Vergabe von Krediten bietet es nicht an. Hauptzweck des 1942 gegründeten Instituts ist laut Statuten die Verwaltung von Kapital, dessen Erträge "für Werke der Kirche und für christliche Wohltätigkeit in allen Teilen der Welt bestimmt sind".

Hauptsitz der Vatikanbank  / © Romano Siciliani (KNA)
Hauptsitz der Vatikanbank / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA