Vatikanbank bilanziert deutlichen Gewinnzuwachs

13,8 Millionen Euro Dividende für den Papst

Seit 2015 veröffentlicht die Vatikanbank IOR alljährlich ihre Bilanzen. So gut wie im Wirtschaftsjahr 2024 war das Ergebnis seit 2019 nicht mehr. Das neue Kirchenoberhaupt, Papst Leo XIV., kann sich auf eine satte Dividende freuen.

Blick auf den Turm Niccolo V. (m.), dem Sitz der Vatikanbank "Istituto per le Opere di Religione" (IOR), am 30. September 2023 im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Blick auf den Turm Niccolo V. (m.), dem Sitz der Vatikanbank "Istituto per le Opere di Religione" (IOR), am 30. September 2023 im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Die Vatikanbank IOR meldet für das zurückliegende Jahr einen Gewinnsprung von sieben Prozent. Wir das Institut am Mittwoch mitteilte, lag der Nettogewinn zum Jahresende bei 32,8 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug er noch 30,6 Millionen, im Jahr davor 29,6 Millionen Euro. Auch das von der Bank betreute Vermögen kirchlicher Institutionen und Einzelpersonen wuchs: von 5,4 auf 5,7 Milliarden Euro.

13,8 Millionen Euro Dividende für den Papst

Aus dem Gewinn führt das seit 2014 vom französischen Finanzexperten Jean-Baptiste Douville de Franssu geleitete Institut 13,8 Millionen Euro (Vorjahr: 13,6 Millionen Euro) als Dividende an den Papst ab. In der Mitteilung heißt es weiter, in Bezug auf Liquidität und Eigenkapital gehöre das IOR mittlerweile zu den solidesten Finanzinstitutionen weltweit. Es folge bei Geldanlagen den ethischen Richtlinien der katholischen Kirche.

Der Finanzbericht des IOR wurde laut der Mitteilung am 29. April 2025 vom Aufsichtsrat der Bank genehmigt und an die zuständige Kardinalskommission weitergeleitet. Dieser Kommission steht der Wiener Kardinal Christoph Schönborn (80) vor. Das Institut, das keine Kredite vergibt, verwaltet die Vermögen von rund 12.000 Kunden. Die meisten von ihnen sind Geistliche, Ordensgemeinschaften, Bistümer und andere kirchliche Institutionen sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten. Die jährliche Dividende aus den Gewinnen der Bank ist eine wichtige Einnahmequelle des Heiligen Stuhls.

Vatikanbank

Als "Vatikanbank" wird landläufig das "Institut für die religiösen Werke" (Istituto per le Opere di Religione, IOR) bezeichnet. Das IOR ist jedoch nur im eingeschränkten Sinne eine Bank. Einige bankentypische Dienstleistungen wie die Vergabe von Krediten bietet es nicht an. Hauptzweck des 1942 gegründeten Instituts ist laut Statuten die Verwaltung von Kapital, dessen Erträge "für Werke der Kirche und für christliche Wohltätigkeit in allen Teilen der Welt bestimmt sind".

Hauptsitz der Vatikanbank  / © Romano Siciliani (KNA)
Hauptsitz der Vatikanbank / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA