Deutscher Dieb gibt nach 60 Jahren Schädel an Stephansdom zurück

Totenkopf per Post

Ein Kirchenmann am Wiener Stephansdom hat ein sehr ungewöhnliches Paket erhalten. Darin befand sich unverhofft der Schädel eines Verstorbenen, der vor 60 Jahren aus Wien geraubt wurde. Der Absender stammt aus Deutschland.

Polizeiwagen vor dem Wiener Stephansdom (shutterstock)
Polizeiwagen vor dem Wiener Stephansdom / ( shutterstock )

An seinem Lebensabend hat einen Mann aus Norddeutschland offenbar die Reue gepackt: Er schickte einen Totenschädel per Post zurück an den Wiener Stephansdom.  Wie aus dem Begleitschreiben hervorgeht, will er das skelettierte Haupt vor 60 Jahren als junger Tourist aus den Katakomben unter der Kathedrale gestohlen haben, wie österreichische Medien am Donnerstagabend berichteten.

Domarchivar Franz Zehetner sagte der "Kronen Zeitung", er habe vor kurzem ein "großes, verschnürtes Paket ohne konkreten Absender" auf seinem Schreibtisch vorgefunden. Ein Foto im Internet zeigt den auf Styropor gebetteten Schädel in dem Paket. Das Handeln des Deutschen verdiene Respekt, findet Zehetner: "Der Dieb hat seinen jugendlichen Übermut nicht nur wiedergutgemacht, sondern ein Werk der Achtung vor den Toten begangen." Laut Bericht des Senders ORF ist eine Zuordnung des Schädels heute nicht mehr möglich. Er sei nun erneut der letzten Ruhe zugeführt worden.

Katholische Kirche in Österreich

Mit knapp fünf Millionen Mitgliedern ist die Katholische Kirche die größte gesetzlich anerkannte Glaubensgemeinschaft in Österreich. Das seelsorgerische Netz umfasst mehr als 3.000 Pfarren und rund 8.000 Kirchen und Kapellen.
 

Die Flagge Österreichs / © Black Pearl Footage (shutterstock)
Die Flagge Österreichs / © Black Pearl Footage ( shutterstock )
Quelle:
KNA