Politisch engagierte evangelische Christen fordern von der CDU ein klares Bekenntnis zum "C" im Parteinamen - also zu ihrem christlichen Profil.
Christian Meißner, Bundesgeschäftsführer des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, sagte im Interview der "Herder Korrespondenz" (November-Ausgabe): "Die CDU muss aufpassen, dass sie ihrem Kompass, dem christlichen Menschenbild und ihren lebendigen C-Überzeugungen, treu bleibt." Er fügte hinzu: "Die CDU steht und fällt letztlich mit dem C."
Dass jüngst sogar eine prominente CDU-Politikerin die Abschaffung eines kirchlichen Feiertages propagiere, zeige den Ernst der Lage. Die Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Gitta Connemann (CDU), hatte sich Anfang Oktober für eine Abschaffung des Reformationstages (31. Oktober) als Feiertag ausgesprochen. Dadurch solle die Wirtschaft angekurbelt werden.
"Das C auf allen Ebenen kommunizieren"
Meißner zeigte sich zugleich "hoffnungsvoll" mit Blick auf das künftige christliche Profil der CDU/CSU. Solange "weit über 80 Prozent der Unionsmitglieder das C für wichtig und schützenswert erachten, ist noch nichts verloren", sagte er. "Aber nur wenn die Union das C auch in ihrem öffentlichen Politikangebot auf allen Ebenen wieder überzeugend kommuniziert und menschennah und glaubwürdig lebt, kann neues Vertrauen entstehen."
Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) ist nach eigenen Angaben "der Zusammenschluss aller evangelischen Unionsmitglieder, die wegen ihres Glaubens und seiner Grundlagen in den Unionsparteien einen Beitrag zu einer vor Gott und den Menschen verantworteten Politik leisten wollen". Der EAK wurde 1952 gegründet. Unter anderem der damalige Bundestagspräsident Hermann Ehlers (CDU), der auch Oberkirchenrat der Landeskirche Oldenburg war, hatte die Ansicht vertreten, dass die evangelische Stimme in der Union - neben der katholischen - gestärkt werden müsse.