Miroslaw Wachowski (55), neuer Botschafter des Papstes im Irak, ist von Leo XIV. zum Bischof geweiht worden. Die Ernennung zum päpstlichen Nuntius und die Erhebung des polnischen Karrierediplomaten in den Rang eines Erzbischofs erfolgte im September. Am Sonntagabend spendete ihm Leo XIV. im Petersdom die Bischofsweihe und machte ihn zum Titularerzbischof von Villamagna di Proconsolare, einem untergegangenen Bistum im heutigen Tunesien.
Der 1970 geborene Wachowski trat 2004 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und war auf verschiedenen diplomatischen Posten tätig. Seit 2019 diente er im vatikanischen Staatssekretariat als Untersekretär für die Beziehungen zu den Staaten und internationalen Organisationen. Wachowski spricht neben Polnisch auch Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch.
Demut erste Lektion für jeden Bischof
Papst Leo sagte in seiner Predigt, Demut sei die erste Lektion für jeden Bischof. "Nicht die Demut der Worte, sondern die, die im Herzen dessen wohnt, der weiß, dass er ein Diener ist, kein Herr; ein Hirte, nicht der Besitzer der Herde", sagte Leo. "Der Bischof ist berufen, geduldig zu säen, respektvoll zu kultivieren, hoffnungsvoll zu warten. Er ist ein Hüter, kein Besitzer; ein Mann des Gebets, nicht des Besitzes", unterstrich Leo.
Bei seinen Stationen in den Päpstlichen Vertretungen im Senegal und in Polen, bei den Internationalen Organisationen in Wien und im Staatssekretariat, als Protokollführer und Untersekretär für die Beziehungen zu den Staaten habe Wachowski Diplomatie als Gehorsam gegenüber der Wahrheit des Evangeliums gelebt, mit Diskretion und Kompetenz, mit Respekt und Hingabe, "und dafür bin ich dankbar", betonte der Papst.
Hoffnung für ein Land im Schmerz
Nun sei er aufgerufen, "Vater, Hirte und Zeuge der Hoffnung in einem Land zu sein, das von Schmerz und dem Wunsch nach Wiedergeburt geprägt ist". Der Apostolische Nuntius sei nicht irgendein Diplomat, sondern das Gesicht einer Kirche, die begleitet, tröstet und Brücken baut, hob Leo hervor.
Weiter verwies er auf die verschiedenen katholischen Traditionen im Irak, die in voller Gemeinschaft mit dem Papst in Rom lebten: die chaldäische Kirche, die syrisch-katholische, die armenisch-katholische, die griechisch-katholische und die lateinische Kirche. Dieses Mosaik aus Riten und Kulturen, aus Geschichte und Glauben müsse geschützt werden, erklärte Leo XIV.