Altar des Naumburger Doms geht als Leihgabe in den Vatikan

Ende des Streits mit der UNESCO?

Der Cranach-Triegel-Altar aus dem Naumburger Dom reist am Wochenende nach Rom. Zwei Jahre wird er auf dem Campo Santo Teutonico neben dem Petersdom zu sehen sein. Im Naumburger Dom sind nun die Stifterfiguren wieder zu sehen.

Marienaltar im Naumburger Dom / © Rico Thumser (epd)
Marienaltar im Naumburger Dom / © Rico Thumser ( epd )

Mit dem Abbau des dreiflügeligen Altars ist laut einer Sprecherin der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg am Mittwoch begonnen worden. Bis zum Wochenende soll er transportfähig verpackt sein.

Zwei Jahre soll der Altar in der Kapelle des Campo Santo Teutonico, der sich neben dem Petersdom befindet, stehen. Campo Santo Teutonico lässt sich mit "Friedhof der Deutschen" übersetzen. Die Aufstellung soll am 2. November mit einem Festakt begangen werden, an dem auch eine Delegation der Vereinigten Domstifter aus Naumburg teilnehmen wird.

Blick auf den Campo Santo Teutonico / © Anastasia Prisunko (shutterstock)
Blick auf den Campo Santo Teutonico / © Anastasia Prisunko ( shutterstock )

Streit mit UNESCO seit 2022

Für die Zeit der Ausleihe soll im 700 Jahre alten Naumburger Dom die Stelle des Altars im Westchor freibleiben. Während der zwei Jahre solle eine einvernehmliche Lösung für einen künftigen Standort des Altars gefunden werden, die den Titel als Unesco-Welterbe nicht gefährdet, wie die Sprecherin sagte.

2022 fügte der Leipziger Maler Michael Triegel den beiden erhalten gebliebenen Seitenflügeln des Altaraufsatzes von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) ein modern gestaltetes Mittelteil hinzu. Im Juli 2022 kehrte der Altar dann in den Westchor zurück.

Nach Ansicht des Internationalen Rates für Denkmalpflege Icomos verdeckt der Altar nun aber die berühmten Stifterfiguren im Westchor um Uta von Naumburg und Markgraf Ekkehard II. von Meißen. In der Folge war zeitweilig über eine Aberkennung des Welterbetitels diskutiert worden.

Quelle:
epd