Papst Leo XIV. lobt Arbeit des Hilfswerks "Kirche in Not"

"Stimmlose bekommen eine Stimme"

Das internationale Hilfswerk "Kirche in Not" mit Sitz im hessischen Königstein untersteht direkt dem Papst. Der hat nun eine Abordnung der Organisation im Vatikan empfangen - und die Arbeit des Hilfswerks gelobt.

Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Bei einem Treffen mit einer Gruppe von führenden Mitgliedern sagte Papst Leo XIV. am Freitag im Vatikan: "Ihr bekennt euch zu dem Auftrag, dass wir als die eine Familie in Christus unsere verfolgten Brüder und Schwestern nicht im Stich lassen."

Das nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Hilfswerk unterstützte zwischen 1950 und 1990 vor allem die von den Kommunisten unterdrückte Kirche in Osteuropa. Seit dem Ende des Kalten Krieges setzt sie sich verstärkt für verfolgte Christen in Asien, Afrika und Lateinamerika sowie für Missionsarbeit ein.

Religionsfreiheit als Fundament

In seiner Ansprache betonte Leo XIV: "Religionsfreiheit ist nicht bloß ein Recht oder Privileg, das uns von Regierungen gewährt wird; es ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass echte Versöhnung möglich wird." Wo die Religionsfreiheit verneint werde, "lösen sich in der Folge die ethischen und geistigen Bande auf, die Gesellschaften zusammenhalten". Daher verteidige die katholische Kirche die Religionsfreiheit für alle Menschen. Kirche in Not verleihe der Kirche überall dort eine Stimme, wo sie bedroht werde oder leide.

Der von "Kirche in Not" regelmäßig vorgelegte weltweite Bericht zur Religionsfreiheit sei ein wichtiges Instrument, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. "Dieser Bericht gibt den Stimmlosen eine Stimme und zeigt das verborgene Leiden vieler."

Patriarch Pierbattista Kardinal Pizzaballa mit der Führungsspitze von "Kirche in Not" (ACN) bei seinem Besuch in der Zentrale des Hilfswerks in Königstein im Taunus, v.l.: Kirchlicher Assistent Pater Anton Lässer, Generalsekretär Philipp Ozores und Geschäftsführende Präsidentin Regina Lynch.  (KiN)
Patriarch Pierbattista Kardinal Pizzaballa mit der Führungsspitze von "Kirche in Not" (ACN) bei seinem Besuch in der Zentrale des Hilfswerks in Königstein im Taunus, v.l.: Kirchlicher Assistent Pater Anton Lässer, Generalsekretär Philipp Ozores und Geschäftsführende Präsidentin Regina Lynch. / ( KiN )

Papst kennt das Hilfswerk

Besonders dankte der Papst der Organisation für ihre Unterstützung beim Bau von Kapellen und bei der materiellen Unterstützung von Ordensfrauen und Missionaren. Er selbst habe das in seiner Zeit als Bischof in Peru erlebt. Die Delegation unter Führung ihres Aufsichtsratsvorsitzenden, Kardinal Mauro Piacenza, überreichte dem Papst den neuesten Bericht zur Lage der Religionsfreiheit.

Das weltweite Hilfswerk Kirche in Not hat seinen Sitz in Königstein im Taunus. Die Organisation gliedert sich in 23 nationale Untergliederungen; die deutsche Sektion wird von München aus geleitet. Weltweit sammelte das Werk 2024 nach eigenen Angaben 139 Millionen Euro Spenden ein und finanzierte damit 5.335 Projekte, die meisten davon in Afrika. Weitere Schwerpunkte sind Asien, der Nahe Osten und Lateinamerika.

Kirche in Not

KIRCHE IN NOT ist ein pastorales Hilfswerk, das sich rein aus Spenden finanziert. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen, Priestern und Ordensleuten, bei Bau und Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und anderer religiöser Literatur und bei der Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.

KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. (KiN)
KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. / ( KiN )
Quelle:
KNA