Die katholischen Bischöfe in der Demokratischen Republik Kongo haben das Todesurteil gegen den früheren Staatspräsidenten Joseph Kabila scharf verurteilt.
"Die Todesstrafe ist mit dem Evangelium nicht vereinbar und fördert nicht den nationalen Zusammenhalt", heißt es in einer Erklärung der Kongolesischen Bischofskonferenz. Man sei "schockiert über dieses Urteil", das einen "Rückschritt im Schutz des Lebens und der Werte des Evangeliums" darstelle.
Das Oberste Militärgericht des Landes hatte Kabila am 30. September in Abwesenheit wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Der ehemalige Präsident, der von 2001 bis 2019 regierte, soll laut Gericht Mitschuld an der Rebellion der Bewegung M23/ADF tragen, die derzeit weite Teile der östlichen Provinz Nord-Kivu kontrolliert. Kabila, der das Land 2023 verlassen hatte, war zuletzt in der Provinzhauptstadt Goma gesehen worden.
"Todesstrafe ist unmenschlich"
In ihrer Erklärung erinnerten die Bischöfe daran, dass sie bereits im März 2024 gegen die Aufhebung des seit 2003 bestehenden Moratoriums für die Vollstreckung der Todesstrafe protestiert hatten. Diese Entscheidung des Justizministeriums sei ein "Fehler gewesen", der nun schwer wiege.
Das Moratorium hätte "auf natürliche Weise zur Abschaffung und nicht zur Wiederaufnahme dieser unmenschlichen Maßnahme führen sollen", betonen die Bischöfe. Die Todesstrafe verletze die Würde des Menschen, "der nach dem Bild Gottes geschaffen ist", und widerspreche zudem der kongolesischen Verfassung, die die Heiligkeit des Lebens garantiere.
Die Bischöfe rufen zu einem nationalen Dialog auf, der auch Kabila und Vertreter der bewaffneten Gruppen einschließen müsse, um die seit Jahrzehnten andauernde Gewalt und Instabilität im Osten des Landes zu beenden. Ziel müsse es sein, "den Frieden und den nationalen Zusammenhalt wiederherzustellen und die territoriale Integrität des Landes zu sichern", so die Kirchenvertreter.