Papst Leo XIV. hat am Samstagmorgen seinen ersten päpstlichen Text unterschrieben. Das Schreiben soll am Donnerstag dem 9. Oktober um 11:30 Uhr veröffentlicht werden, teilte das Presseamt des Vatikans am Samstagmorgen mit. Demnach handelt es sich um eine Apostolische Ermahnung. In der Schrift "Dilexi te" - aus dem Lateinischen für "Ich habe dich geliebt" - soll es um soziale Themen gehen.
In dem ersten apostolischen Schreiben von Leo seit seiner Wahl soll es um die Armen gehen, heißt es bereits im Vatikan. Der Tag der Unterschrift ist auch der Tag des Heiligen Franz von Assisi, jenes Heiligen, der sich vor allem den Menschen am Rand der Gesellschaft widmete. Das Parlament in Rom hatte kürzlich erst beschlossen, dass der 4. Oktober künftig ein nationaler Feiertag in Italien sein wird.
Schreibklausur in Castel Gandolfo
Leo XIV. habe das Dokument am Samstagmorgen in seiner Privatbibliothek im Apostolischen Palast unterschrieben. Der Vatikan veröffentlichte auf der Plattform X ein Foto von der Unterzeichnung des Dokuments. Während der Unterzeichnung anwesend war der Substitut des Staatssekretariats, Erzbischof Edgar Pena Parra. Er ist der Verwaltungschef und die "Nummer Drei" des Vatikans.
Papst Leo hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder in die päpstliche Residenz in Castel Gandolfo zurückgezogen. Es war bereits vermutet worden, dass er dort an seinem ersten Schreiben arbeitet. Mit dem Text wird auch eine erste Ausrichtung des Pontifikats des gebürtigen US-Amerikaners Robert Francis Prevost zu erkennen sein.
Bisher bedeckt gehalten
Seit seiner Wahl am 8. Mai hat sich Papst Leo XIV. eher bedeckt gehalten mit programmatischen Aussagen. Mehrfach hatte er auch angekündigt, dass er zunächst einmal viel zuhören und sich einen Überblick verschaffen wolle. Für Aufsehen sorgte daher Mitte September ein langes Interview mit einigen inhaltlichen Aussagen. Mit großer Spannung erwarten daher viele Beobachter das erste offizielle Lehrschreiben des neuen Kirchenoberhaupts.
In diesem Jahr gibt es vom Vatikan zahlreiche Veranstaltungen zum zehnjährigen Jubiläum der Enzyklika "Laudato si", der Umweltenzyklika mit der Papst Franziskus im Juni 2015 einen Schwerpunkt seines Pontifikats gesetzt hatte.
Enzyklika "Laudato si"
Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.
