Papst Leo XIV. hat seiner Schutztruppe für ihren treuen Dienst gedankt. Durch ihren Einsatz und ihre Hingabe könne er seinen Dienst in der Kirche und der Welt in der Gewissheit erfüllen, dass sie über seine Sicherheit wachten, sagte Leo XIV. bei einer Audienz mit der Päpstlichen Schweizergarde am Freitag im Vatikan. Am Samstag werden 27 neue Gardisten schwören, das katholische Kirchenoberhaupt notfalls mit ihrem Leben zu verteidigen.
Leo XIV. rief die Männer aus verschiedenen Gegenden der Schweiz dazu auf, ein geeintes Korps zu bilden sowie starke und solide Bande der Freundschaft untereinander zu knüpfen. "Alleine könntet ihr euch nicht voll entfalten", so der Papst weiter: "Ihr braucht einander, um zu lernen, um voranzukommen, um zu dienen - in einer Welt, die immer mehr zu Spaltung und Isolation neigt."
"Signal der Einheit"
So seien Wohlwollen, Ehrlichkeit, Solidarität und gegenseitiger Respekt die Säulen, auf denen ein harmonisches Leben aufgebaut werden können. "Und ihr könnt ein Signal der Einheit für die gesamte Römische Kurie sein", ergänzte Leo XIV. mit Blick auf die eigene Weltkirchenverwaltung.
Der 70-jährige Papst verwies in seiner Ansprache auch auf die zahlreichen Herausforderungen, vor denen die Generation der jungen Gardisten steht. Dazu gehörten Umweltfragen, ökonomische Veränderungen, soziale Spannungen, die Digitale Revolution, die Künstliche Intelligenz und andere komplexe Gegebenheiten, die Urteilsvermögen und Verantwortungsbewusstsein erforderten. "Der Aufenthalt in Rom kann euch helfen, auch in diesen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu reifen", versicherte ihnen Leo.
Besonderer Dienst unter besonderen Voraussetzungen
Mindestens 26 Monate lang werden die Männer ihren Dienst im Vatikan versehen. In dieser Zeit wachen die Gardisten über die Sicherheit der Person und der Residenz des katholischen Kirchenoberhaupts. Zudem begleiten sie den Papst auf Reisen, kontrollieren die Eingänge zum Vatikanstaat und nehmen Ordnungs- und Ehrendienste wahr.
Mitglied der Garde dürfen katholische Männer werden, die in ihrer Schweizer Heimat Militärdienst geleistet haben und einen untadeligen Ruf besitzen. Wer Hellebardier wird, muss jünger als 30 Jahre und unverheiratet sein. Länger gediente Gardisten dürfen heiraten. Nach dem Heiligen Jahr 2025 soll der Neubau der Schweizergarde-Kaserne beginnen. Mit mehr Platz und Zimmern wäre dann theoretisch auch die Unterbringung von Schweizergardistinnen möglich. Die Entscheidung, Frauen zu dem Dienst zuzulassen, obliegt jedoch dem Vatikan.