Vatikan ernennt neue Leitung für Benediktinerabtei Maria Laach

Amtseinführung am Montag

Pater Dr. Mauritius Wilde OSB ist vom Vatikan zum neuen Abt der Benediktinerabtei Maria Laach ernannt worden. Das gab das zuständige Dikasterium am Freitag in Rom bekannt. Damit endet eine mehrjährige Phase kommissarischer Leitung.

Pater Dr. Mauritius Wilde (links) und Pater Maximilian Krenn (rechts). / © Robert Eberle (ML)
Pater Dr. Mauritius Wilde (links) und Pater Maximilian Krenn (rechts). / © Robert Eberle ( ML )

Pater Mauritius Wilde ist 59 Jahre alt und stammt aus Hildesheim. Er war zuletzt Prior der Primatialabtei Sant’Anselmo in Rom und lehrt dort an der Hochschule des Benediktinerordens Theologie. Zuvor leitete er unter anderem den Vier-Türme-Verlag der Abtei Münsterschwarzach und war Prior der dortigen Niederlassung in den USA.

Der Leiter des Benediktinerordens, Abtprimas Jeremias Schröder, kommentierte die Personalie mit den Worten: "Für uns in Sant'Anselmo ist das ein Verlust. Wir freuen uns aber auch, dass die bedeutende Abtei Maria Laach nun wieder unter regulärer Leitung steht und ein neues Kapitel in ihrer Klostergeschichte aufschlagen kann. Wir danken allen, die Maria Laach in den letzten Jahren gepflegt haben, für ihren Einsatz und wünschen dem neuen Abt und seinen Mitbrüdern Gottes Segen!"

Spannungen und Vakanz seit 2014

In Maria Laach gab es seit längerer Zeit Spannungen. Seit 2014 hatte das Kloster keinen Abt mehr. 2020 veranlasste der Vatikan eine apostolische Visitation. Der damalige Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, selbst Benediktiner, und der Abt der Ettaler Benediktinerabtei, Barnabas Bögle, waren mit der Prüfung beauftragt worden. Das Verfahren sollte "zum Frieden in Maria Laach" beitragen und dem Kloster "eine tragfähige gute Zukunft" ermöglichen. 

Hanke und Bögle sollen am Montag, 6. Oktober, auch an Wildes feierlicher Amtseinführung teilnehmen, hieß es weiter. Beide wurden 2020 als Visitatoren zur Abtei entsandt. Sie hatten in Abstimmung mit dem Ordensdikasterium an einer strukturellen Neuaufstellung der Abtei mitgewirkt. Die Amtseinführung beider Benediktiner findet in der Klosterkirche von Maria Laach statt. Zuvor stellt sich die neue Leitung dem Konvent vor. Die Abtei besteht derzeit aus 25 Mönchen. 

Geschichte des Klosters

Unterstützt wird der neue Abt künftig von Pater Maximilian Krenn OSB, der zum Prior von Maria Laach ernannt wurde. Der 56-Jährige aus Wien war lange in verschiedenen Leitungsfunktionen im Stift Göttweig tätig und verantwortete zeitweise das Benediktinerstift St. Paul in Kärnten. Der Prior war zudem als Superior des Klosters Raigern in Mähren im Einsatz. Maria Laach war zuletzt von Pater Petrus Nowack als Prior-Administrator geleitet worden. Seit 2023 existiert ein Klösterlicher Wirtschaftsrat, der die wirtschaftliche Entwicklung der Abtei unterstützen soll. 

Die Abtei am Laacher See wurde 1093 gegründet, jedoch im Zuge der Säkularisation 1802 aufgelöst. 1892 erfolgte die Wiederbesiedlung durch Mönche aus der Erzabtei Beuron. Zum Kloster gehören zwölf mittelständische Betriebe, darunter Klosterverlag, Buchhandlung, Keramikmanufaktur, Klostergärtnerei, Seehotel und Hofladen mit rund 250 Angestellten. Die Klosterkirche gilt als eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmäler Deutschlands.

Geschichte der Abtei Maria Laach

Maria Laach wurde 1093 gegründet. Durch die Wiederbesiedlung durch Benediktinermönche aus der Erzabtei Beuron 1892 wurde die Abtei zum Mittelpunkt der deutschen liturgischen Bewegung und zum Zentrum für geistige, künstlerische und handwerkliche Betätigung. Seitdem ist es ein Ort mit geistlicher Ausstrahlung und insbesondere auch heute Anziehungspunkt für viele Menschen.

1093      gründete Pfalzgraf Heinrich II. von Laach das Kloster.

Abtei Maria Laach / © Elena Kharichkina (shutterstock)
Quelle:
DR , KNA

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