Auch wenn der Bischofsstuhl gerade nicht besetzt ist, schafft das Bistum Eichstätt erste Fakten für mehr Beteiligung von Gläubigen an Entscheidungsprozessen. Zum 1. Oktober nimmt ein Bistumsrat seine Arbeit auf. Das teilte die Pressestelle des Bistums am Wochenende mit. Das neue Gremium soll demnach die Bistumsleitung in grundlegenden Fragen zur Strategie, zu Personal und Finanzen beraten.
Es werde mindestens vier nicht-öffentliche Sitzungen pro Jahr geben, hieß es. Vertreten seien der Diözesanrat, der Diözesansteuerausschuss, der Priesterrat, das Domkapitel, die Jugendverbände und die Leitung der Bistumsverwaltung. Die Bistumsleitung werde außerdem Persönlichkeiten hinzuberufen.
Übergangsgremium als Wegbereiter
"Das Übergangsgremium soll den Weg bereiten für eine dauerhafte Beteiligungsstruktur, die vom künftigen Bischof in Kraft gesetzt
wird", sagte der frühere Generalvikar Michael Alberter, aktuell zweiter Mann in der kommissarischen Bistumsleitung. Beschlüsse des Bistumsrats seien verbindlich, sobald der Bischof sie verfüge. "Wir wollen dadurch Transparenz und Mitverantwortung nachhaltig fördern und stärken."
Bei der Herbstvollversammlung des Eichstätter Diözesanrats wurde unterdessen ein erster Satzungsentwurf für ein "Diözesanforum" vorgestellt, das künftig alle Gremien dauerhaft zusammenführen soll. Ziel sei, die Mitwirkung auf eine breitere Basis zu stellen und dabei auch die Pfarreien einzubeziehen. Der Bistumsrat habe mit seiner Satzung eine "Steilvorlage" geliefert, hieß es.
Zum 8. Juni war der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke vorzeitig zurückgetreten. Mit einem Nachfolger wird erst im kommenden Jahr gerechnet.