Predigt-Experte setzt Mensch in den Mittelpunkt

Auf der Kanzel Beziehungsarbeit leisten

Für Claudius Kroker ist eine gute Predigt Beziehungsarbeit. Sie müsse die Lebenswelt der Menschen aufgreifen, Impulse geben und Halt vermitteln. Sein Wunsch ist eine Kirche, die sich stärker am Menschen orientiert.

Symbolbild: Die Kanzel ist häufig der Ort für die Predigt / © Uwe Aranas (shutterstock)
Symbolbild: Die Kanzel ist häufig der Ort für die Predigt / © Uwe Aranas ( shutterstock )

Eine Predigt soll Menschen bereichern und nicht mit moralischen Zeigefingern belehren. Davon ist der Redenschreiber Claudius Kroker überzeugt. "Wenn ich einen neuen Impuls habe, einen Gedanken, der mich durch den Tag oder durch die neue Woche trägt, dann ist das eine gute Predigt", sagte er im Podcast Windhauch. Predigt und Liturgie sollten Menschen stützen, auffangen und ihnen Zuversicht geben.

Gottesdienstbesucher / © Corinne Simon (KNA)
Gottesdienstbesucher / © Corinne Simon ( KNA )

Kroker versteht Predigen als Beziehungsarbeit. Entscheidend sei, die jeweilige Situation und das Publikum im Blick zu behalten. "Die Rede muss immer passen zum Anlass und zum Publikum." Ebenso wichtig sei es zu überlegen: "Wer sitzt da eigentlich?" Auch müsse die Predigt zum Redner passen. Fehle die Authentizität, falle das sofort auf.

Bessere Ausbildung nötig

Handlungsbedarf sieht Kroker daher in der Ausbildung hauptamtlicher und ehrenamtlicher Predigerinnen und Prediger. Probleme zeigten sich bereits dort, wo Predigten nur abgelesen oder vorgefertigte Mustertexte übernommen würden, ohne eigene Gedanken einzubringen, ohne eigene Sprache zu verwenden oder den Text angemessen zu betonen. "Da kommt nichts bei den Menschen an."

Quelle:
KNA