Die Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments hat einmütig für die Wiedereinführung des 4. Oktobers als landesweitem gesetzlichen Feiertag gestimmt. Am Dienstagnachmittag stimmten nur zwei Abgeordnete gegen den Vorschlag. 247 Ja-Stimmen kamen parteiübergreifend aus allen Teilen des politischen Spektrums, acht Abgeordnete enthielten sich.
Um Gesetzeskraft zu erlangen, muss nun noch der italienische Senat dem Vorschlag zustimmen. Die Wiedereinführung des Feiertags zu Ehren des Heiligen Franz von Assisi hatten die stärkste Regierungspartei, Fratelli d'Italia, sowie die kleine Partei Noi Moderati beantragt.
Der 4. Oktober war 1977 zusammen mit weiteren kirchlichen Festen aus der Liste der gesetzlichen Feiertage gestrichen worden, um die nach der Ölkrise und infolge hoher Inflation notleidende italienische Wirtschaft anzukurbeln. Auch der Dreikönigstag, Fronleichnam und Christi Himmelfahrt wurden damals als nationale Feiertage abgeschafft.
Früher mehr Feiertage
Bis dahin hatte Italien mehr gesetzliche Feiertage als die meisten europäischen Länder. Derzeit liegt das Land mit zwölf gesetzlichen Feiertagen im internationalen Mittelfeld. Einige katholisch geprägte Länder wie Polen, Portugal und Österreich haben mehr Feiertage.
Der Feiertag des Heiligen Franziskus soll erstmals anlässlich des 800. Todestags des umbrischen Heiligen im Jahr 2026 begangen werden. Als Todesdatum gilt der 3. Oktober, gefeiert wird er jedoch am Tag danach. Ausgerechnet im Franziskus-Jubiläumsjahr 2026 fällt der 4. Oktober allerdings auf einen Sonntag.