Der älteste Kardinal der katholischen Weltkirche, Angelo Acerbi, emeritierter Vatikandiplomat, wird an diesem Dienstag (23.September) 100 Jahre alt. Erst im Oktober 2024 nahm der inzwischen gestorbene Papst Franziskus den Italiener ins Kardinalskollegium auf- als Wertschätzung seiner Lebensleistung. Vom Start weg war Acerbi der Senior aller Purpurträger.
Acerbi ist erst der vierte Kardinal der Geschichte, der das 101. Lebensjahr erreicht. Ältester Kardinal aller Zeiten war Corrado Bafile (1903-2005), italienischer Vatikandiplomat und Papstbotschafter in Deutschland, mit 101,5 Jahren.
Weltweit im diplomatischen Dienst
Priester seit 1948, trat Angelo Acerbi 1956 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und arbeitete an den päpstlichen Vertretungen in Kolumbien, Brasilien, Frankreich, Japan und Portugal sowie in der außenpolitischen Abteilung des vatikanischen Staatssekretariates. Papst Paul VI. ernannte ihn 1974 zum Pro-Nuntius in Neuseeland sowie zum Delegaten im Pazifischen Ozean und erhob ihn zum Erzbischof.
Johannes Paul II. schickte ihn dann als Nuntius nach Kolumbien. Dort nahm eine Guerilla-Organisation Acerbi mehrere Wochen lang als Geisel. Später vertrat der Italiener den Heiligen Stuhl in Ungarn, Moldawien und den Niederlanden; von 2001 bis 2015 war er Prälat des Malteserordens. Als Wertschätzung seiner Lebensleistung nahm Papst Franziskus Acerbi 2024 ins Kardinalskollegium auf.
Der Senat des Papstes hat derzeit 248 Mitglieder. Davon sind 128 unter 80 Jahre alt und damit zur Papstwahl berechtigt.